MRT-Kontrastmittel in Berliner Trinkwasser - zum Teil hohe Werte

BERLIN (eb). Für Berlin sind jetzt die Trinkwasser-Konzentrationen des MRT-Kontrastmittels Gadolinium gemessen und kartografiert worden. Die gemessenen Werte werden als Hinweis auf eine allgemeine Belastung vom Trinkwasser mit Medikamenten-Rückständen gewertet.

Veröffentlicht:
Das Leitungswasser im Reichstag ist Spitzenreiter, was die Gadoliniumbelastung betrifft.

Das Leitungswasser im Reichstag ist Spitzenreiter, was die Gadoliniumbelastung betrifft.

© Sliver / fotolia.com

Gadolinium (Gd) wird als Kontrastmittel für die Magnetresonanz-Tomografie genutzt und meist intravenös gespritzt. Da Gd toxisch ist, wird es für die Kontrastmittel in Moleküle eingebunden, sodass das Gd nicht resorbiert werden kann.

Diese Gd-Verbindungen werden sofort mit dem Urin ausgeschieden und gelangen dann via Toilette in das Abwasser. Das Problem: Diese Gd-haltigen Substanzen können auch bei der Abwasser-Aufbereitung nicht abgebaut oder entfernt werden. So gelangen sie im gereinigten Klärwasser aus den Klärwerken in die Flüsse (Spree, Havel) sowie in den Teltow-Kanal. Von dort aus nehmen sie ihren Weg über Grundwasser und Trinkwasserbrunnen ins Leitungswasser.

Zwar wirkt auch jetzt das in die Mantelmoleküle eingebundene Gd nicht toxisch, wenn das Leitungswasser getrunken wird. Die Gd-Konzentration wird aber als Indiz für die allgemeine Belastung des Trinkwassers mit Medikamentenrückständen gewertet. Die Universität weist darauf hin, dass es durchaus Arzneimittelrückstände geben kann, die gesundheitsschädlich wirken könnten.

Besonders betroffen von erhöhten Gd-Konzentrationen sind in Berlin der Innenstadtbereich und der Westen. Das Leitungswasser im Reichstag war Spitzenreiter. Es enthielt 17,62 ng/kg Kontrastmittel-Gd; die Konzentration des natürlichen Gd lag bei 0,54 ng/kg.

In Friedrichshain und der Altstadt Spandau betrug die Kontrastmittel-Gd-Konzentration dagegen nur 0,15 ng/kg und lag damit unter dem natürlichen Gd-Gehalt (0,33 und 0,42 ng/kg).

Karte der Jacobs University Bremen mit den Gadolinium-Belastungen in Berlin (PDF) Mitteilung der Jacobs University Bremen mit einer Tabelle (PDF)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Streit um Migrationspolitik

Umstrittener Tweet: Merz nimmt Lauterbachs Entschuldigung nicht an

Alkoholsucht

Cannabidiol reduziert offenbar das Verlangen nach Alkohol

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Suche nach Alternativen

Marktrücknahme von Humaninsulinen: Das sind Ihre Optionen

Lesetipps
Das Logo der Weltgesundheitsorganisation ist am Hauptsitz der WHO in Genf zu sehen.

© Anja Niedringhaus/AP/dpa

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Wer zahlt den Preis? Die globalen Folgen des WHO-Austritts der USA

Zeigt sich empört über Tweet des Gesundheitsministers: CDU-Chef Friedrich Merz am Mittwoch im Deutschen Bundestag.

© Michael Kappeler/dpa

Streit um Migrationspolitik

Umstrittener Tweet: Merz nimmt Lauterbachs Entschuldigung nicht an

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung