Soziales Engagement

Mutter ist neue Präsidentin der Krebshilfe

Anne-Sophie Mutter ist neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. Sie übernimmt das Amt von dem Journalisten und ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen.

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Motiviert für das neue Ehrenamt: Anne-Sophie Mutter.

Motiviert für das neue Ehrenamt: Anne-Sophie Mutter.

© Henning Kaiser/dpa

Bonn. Anne-Sophie Mutter hat eine klare Agenda für ihr neues Ehrenamt. Die weltberühmte Geigerin sieht als neue Präsidentin der Deutschen Krebshilfe die Themen Prävention und Früherkennung, palliative Pflege und Arzt-Patienten-Kommunikation als Schwerpunkte. Sie übernimmt das Amt von dem Journalisten und ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, der zehn Jahre lang Präsident der Deutschen Krebshilfe war.

Mutter hat eine sehr persönliche Beziehung zum Thema Krebs. Ihr erster Ehemann ist 1995 an Lungenkrebs gestorben. „Der Krebstod meines Mannes hat nicht nur mein Leben völlig auf den Kopf gestellt, sondern auch den Wunsch befeuert, mich gegen den Krebs zu engagieren“, sagte sie in einer Online-Pressekonferenz.

Kommunikation nach wie vor verbesserungswürdig

Damals war Krebs noch tabuisiert, beklagte sie. Was ihr aber bis heute vor allem nachläuft, ist der Umgang mancher Ärzte mit der Erkrankung. So sei der behandelnde Arzt davon ausgegangen, dass ein Nichtraucher keinen Lungenkrebs bekommen kann. So sei wertvolle Zeit verloren gegangen, berichtete sie.

Zudem habe es im Umgang mit dem Patienten und ihr als Angehöriger an Empathie gefehlt. „Mir wurde die Diagnose wie ein TÜV-Prüfschein mit einem Enddatum hingelegt“, kritisierte sie.

Nach Einschätzung Mutters besteht bei der Arzt-Patienten-Kommunikation in der Onkologie nach wie vor Verbesserungsbedarf. „Zur Behandlung eines Patienten gehören nicht nur der Schnitt und die Bestrahlung, sondern auch das Miteinander, die Zwischentöne“, betonte die Musikerin. Mediziner müssten schon in der Ausbildung lernen, dass zu den notwendigen Fähigkeiten auch die Empathie gehört.

Die Krebsprävention muss nach Ansicht von Mutter schon im Kindesalter beginnen – nicht zuletzt mit der Folgemilch für Babys, die mit Zucker vollgepumpt sei. „Man muss Tacheles reden und auch Nahrungsmittel ins Visier nehmen, von denen man weiß, dass sie gesundheitsschädlich sind.“ Gefragt seien aber auch die Bürger, die alle zur Verfügung stehenden Vorsorgemöglichkeiten in Anspruch nehmen müssten. (iss)

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