Naturfreunde sind jetzt an den Zeckenschutz zu erinnern
Wichtig ist es, den Körper oft auf Zecken zu checken und in Risikoregionen auf Impfschutz zu achten.
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Rechtzeitig zum Start der Freiluft-Saison sollten Ärzte ihre Patienten an den Zeckenschutz erinnern. © Novartis Behring
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Mit steigenden Temperaturen werden hierzulande wieder die Zecken aktiv. Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern überträgt der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) das FSME-Virus, den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Inzwischen werden jedoch auch zunehmend Erkrankungen in der Nordhälfte Deutschlands beobachtet, so etwa in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in Regionen über 1500 Meter Höhe wurde das Virus neuerdings gefunden, was mit steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels erklärt wird.
Insgesamt erkranken in 27 Ländern Europas jährlich etwa 10 000 Menschen an FSME. Da es bisher keine kausale Therapie gegen die Krankheit gibt, sollten Einwohner von Risikogebieten und dorthin Reisende eine FSME-Impfung erhalten, sofern sie Aktivitäten in der Natur planen.
Die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland ist die Borreliose. Sie ist nicht auf bestimmte Risikogebiete beschränkt, das Infektionsrisiko ist jedoch regional verschieden. Eine Impfung gibt es dagegen nicht, therapeutisch wirksam sind Doxycyclin, bei Kindern und Schwangeren wird zu Amoxicillin oder Cefuroxim geraten.
Zeckenstiche können durch bedeckende Kleidung (lange Hosen und Ärmel, geschlossene Schuhe) vermieden werden. Auch Repellentien sind bis zu einem gewissen Grade wirksam, allerdings ist ihr abwehrender Effekt auf Zecken auf eine relativ kurze Zeitspanne von nur etwa zwei Stunden begrenzt. Nach Aufenthalten in der Natur sollte der Körper sorgfältig auf Zecken abgesucht, vorhandene Zecken schnellstmöglich entfernt und die Einstichstelle desinfiziert werden.