Naturschützer und Medienstar mit bewegtem Leben

BERGISCH GLADBACH (dpa). Am Moderatorentisch sitzend, mit leiser Stimme über Tiere ferner Länder erzählend und begleitet von einem lebendigen Zoo-Tier - so haben viele noch heute Bernhard Grzimek (1909-1987) in Erinnerung.

Veröffentlicht:
Brachte die Tiere aus fremden Ländern ins deutsche Fernsehen: Bernhard Grzimek im Jahr 1971.

Brachte die Tiere aus fremden Ländern ins deutsche Fernsehen: Bernhard Grzimek im Jahr 1971.

© Foto: dpa

Sein TV-Dauerbrenner "Ein Platz für Tiere" lockte rund 30 Jahre lang Millionen vor die Fernsehgeräte. In ihrer Biografie "Der Mann, der die Tiere liebte" zeichnet die Journalistin Claudia Sewig ein Bild, das auch andere Facetten zeigt. Das Buch erscheint zu Grzimeks 100. Geburtstag.

Grzimek wurde nach seinem Studium in Leipzig und Berlin Tierarzt. Während des Dritten Reichs arbeitete er im Reichsernährungsministerium, im Zweiten Weltkrieg war er als Veterinär Offizier und kümmerte sich um Armeepferde. Seine Mitgliedschaft in der Nazi-Partei NSDAP stritt er später stets ab.

1945 übernahm er in Frankfurt die Leitung des völlig zerstörten Zoos und baute ihn in den kommenden drei Jahrzehnten stetig aus. Berühmt wurde der Zoo, weil dort erstmals die Zucht aller Menschenaffenarten in Gefangenschaft gelang.

Ebenso bewegt wie seine Karriere war sein Privatleben: 47 Jahre lang war Grzimek mit Hildegard verheiratet, aus der Ehe stammen die Söhne Rochus und Michael, der Grzimeks engster Vertrauter wurde. Bei den Dreharbeiten zum preisgekrönten Dokumentarfilm "Serengeti darf nicht sterben" kam Michael ums Leben - ein persönlicher Schicksalsschlag, den Grzimek nie verwand. 19 Jahre nach dem Tod Michaels heiratete der inzwischen geschiedene Grzimek seine Schwiegertochter Erika, Michaels Witwe.

Schon bald nach seiner Heirat mit Hildegard im Jahr 1930 habe er eine langjährige Affäre mit einer anderen Frau begonnen, schreibt Sewig, die diese Frau nur "die Geliebte" nennt. Aus der Verbindung stammten ein Sohn und eine Tochter, die ihn viel später auf Reisen begleitete. Ein farbiger Adoptivsohn nahm sich nach Drogenproblemen das Leben.

 

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aktuelle Umfrage

Patienten vertrauen offiziellen Seiten

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung