Aids, Tuberkulose, Malaria
Neue Millenniumsziele im Blick
Ins Jahrtausend starteten die Vereinten Nationen mit ambitionierten Entwicklungszielen, unter anderem auch zur Bekämpfung von schweren Krankheiten. Nach 15 Jahren läuft deren Frist nun aus. Jetzt sollen neue Ziele formuliert werden - ein schweres Unterfangen.
Veröffentlicht:NEW YORK. Im Jahr 2000 verständigten sich die UN-Mitgliedsstaaten auf acht Ziele für das neue Jahrtausend. Die sogenannten Millennium-Entwicklungsziele (Millenium Development Goals, MDG) sollen bis 2015 erreicht sein. Das Ende dieser Agenda naht.
Im Laufe von 2015 wollen die Vereinten Nationen daher einen neuen 15-Jahres-Plan für die Welt formulieren. Doch das wird nicht leicht: Die Zahl der möglichen Ziele wächst mit der Zahl jener, die an den Vorschlägen mitarbeiten.
Manche Verbesserung ist geschafft
Zu den MDG gehören der Abbau der Kinder- und Müttersterblichkeit sowie der Aufbau einer Entwicklungspartnerschaft armer und reicher Länder. Was wurde bislang erreicht?
Laut dem MDG-Bericht 2014 ist es zum Beispiel gelungen, die extreme Armut weltweit zu halbieren. 90 Prozent der Kinder in Entwicklungsregionen genössen Grundschulbildung. 89 Prozent der Weltbevölkerung hätten Zugang zu verbessertem Trinkwasser - 1990 waren es nur 76 Prozent gewesen.
Doch die Formulierung der neuen Ziele dürfte schwerer werden: Jetzt arbeitet nicht nur eine kleine Gruppe von Regierungs- und UN-Vertretern an der Liste.
Dieses Mal dürfen sich auch zivilgesellschaftliche Gruppen sowie ganz normale Bürger an der Erarbeitung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) beteiligen.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach Ende Dezember von "historischen Maßnahmen, die Leben verändern und den Planeten schützen" sollen. Die SDG sollen einen Rahmen für Entwicklung und Nachhaltigkeit geben, mit dem Schwerpunkt Kampf gegen den Klimawandel.
Online-Foren eingerichtet
Die UN haben Online-Foren eingerichtet, um Menschen weltweit zu ermutigen, ihre Meinung zu sagen. Innerhalb der Vereinten Nationen arbeitete eine 70 Länder umfassende Arbeitsgruppe an einer vorläufigen Aufstellung. Diese soll als Verhandlungsgrundlage dienen, bevor im September auf der UN-Vollversammlung abgestimmt wird.
Mit den Vorschlägen der Regierungen und einzelnen Organisationen wurden bereits mehr als 1400 individuelle Ziele formuliert, darunter die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria oder der weltweite Zugang zu Diensten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.
Insgesamt geht es um Investitionen von 2,5 Billionen US-Dollar (derzeit 2,053 Billionen Euro) in den kommenden 15 Jahren. (dpa)