Angst vor Ebola
Nordkorea lässt wieder einreisen
Nordkorea gilt ohnehin als isoliert, aus Angst vor Ebola hat das Land seine Grenzen völlig dichtgemacht. Nun zeichnet sich eine Lockerung ab - auch für den Pjöngjang-Marathon.
Veröffentlicht:PJÖNGJANG. Es ist eine Strecke, die der Läufer wohl nicht so schnelle vergisst: Start und Ziel ist das Kim-Il-sung-Stadion, die Strecke führt durch die Straßen Pjöngjangs, die Wende folgt schließlich an der "Autobahn der Jugendhelden".
Nicht umsonst ist der Marathon durch Nordkoreas Hauptstadt auch bei Ausländern beliebt, seit er 2000 - analog zur langsamen Öffnung des kommunistischen Landes für den Tourismus - für internationale Teilnehmer geöffnet wurde.
Es sollte das erste Mal werden, dass diese Öffnung aufgehoben würde: Aus Sorge vor Ebola hatte das Land im Februar mitteilen lassen, dass weder professionelle Läufer noch Amateure aus anderen Ländern an dem Straßenlauf am 12. April teilnehmen könnten.
Doch nun dürfen Läufer, die am Stadion des bis 1994 regierenden Diktators Kim Il-sung starten wollten, aufatmen: Das Land hat das Verbot aufgehoben. Touristen sollen wie im vergangenen Jahr wieder mitrennen können, teilte der auf Reisen in das weithin isolierte Land spezialisierte Anbieter Koryo Tours aus Peking vergangene Woche mit.
Touristen nicht willkommen
Nur wenige Tage zuvor hatte Nordkorea seine restriktiven Einreisebeschränkungen wieder aufgehoben. Hintergrund für diese war die Angst vor Ebola: Wegen der Epidemie in Westafrika hatte es seit Oktober 2014 faktisch keine touristischen Reisen nach Nordkorea mehr gegeben.
Denn alle Einreisenden wurden erst einmal 21 Tage unter Quarantäne gestellt - auch dann, wenn sie gar nicht aus einem Ebola-Gebiet kamen.
Ob die Reise in das isolierte Reich nun aber wieder reibungslos funktionieren wird, steht trotz der Lockerung nicht fest: Koryo Tours plane zwar, am 12. März mit der ersten Reisegruppe anzukommen.
Allerdings warte man immer noch auf die "volle Bestätigung von unseren Partnern", dass die Visa für Reisende auch wirklich uneingeschränkt ausgestellt werden. (jk/dpa)