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Olympia: Medizinisch ist Paris startklar

Am Freitag beginnen in der französischen Hauptstadt die olympischen Sommerspiele. Medizinisch scheint die Stadt gut gerüstet. Aber Sperrzonen und Fahrverbote sorgen für erhebliche Beeinträchtigungen.

Denis Durand de BousingenVon Denis Durand de Bousingen Veröffentlicht:
Thierry Henry, Tony Estanguet und Anne Hildalgo mit olympischer Fackel in Paris

Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, ist die olympische Fackel in Paris eingetroffen: Der Coach des französischen Olympia-Fußballteams, Thierry Henry, nahm sie in Begleitung des Organisationschefs Tony Estanguet und der Pariser Bürgermeisterin Anne Hildalgo entgegen.

© Lafargue Raphael / ABACA / picture alliance

Paris. Damit die medizinische Versorgung der Zuschauer, Athleten, Mitarbeiter und Journalisten aus aller Welt während der Olympischen Spiele auf hohem Niveau gewährleistet ist, haben Pariser Gesundheitsbehörden 1.300 zusätzliche Krankenhausbetten bereitgestellt. Zudem wurden sieben Gesundheitszentren beauftragt, für Besucher der olympischen Spiele erweiterte Öffnungszeiten anzubieten. Rettungsdienste und ärztliche Leitstellen wurden deutlich verstärkt. Komplizierter könnte allerdings die übliche Gesundheitsversorgung der Pariser werden, Sperrgebiete und Fahrverbote im Stadtzentrum schränken die Mobilität der Pariser erheblich ein.

Vom 26. Juli bis zum 11. August rechnet Paris mit insgesamt 15 Millionen Besuchern. Außer Sportfans aus aller Welt, die bereits 8,6 Millionen Eintrittskarten gekauft haben, werden Millionen Touristen erwartet sowie Einwohner der benachbarten Regionen, die mindestens einmal während der Spiele nach Paris kommen werden. Die vorherigen Spiele, vor allem Olympia 2012 in London, haben gezeigt, dass die Nachfrage nach medizinischer Versorgung eher gering ist, weil die große Mehrheit der Zuschauer jung, sportlich und gesund ist. Trotzdem können die Veranstalter mögliche Katastrophen, einschließlich Terroranschläge, nicht völlig ausschließen. Zudem müssen sie auf einen erneuten Anstieg der COVID-Fälle oder eine mögliche Hitzewelle vorbereitet sein.

Sondertagesklinik für Athleten

Den 15.000 Athleten wird eine Sondertagesklinik, in der bis zu 700 Sportler gleichzeitig behandelt werden können, zur Verfügung stehen. Sie wurde in einer Schule für Krankengymnasten-und Fußpfleger in Saint-Ouen im Norden von Paris eingerichtet. Dort werden 400 freiwillige Ärzte aus Krankenhäusern oder Praxen Bereitschaftsdienst versehen. Sie sind für alle ärztlichen Leistungen, einschließlich psychiatrischer Behandlungen und Geburtshilfe, gerüstet. Für die fast 100.000 professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie für Techniker und Journalisten wurde in einem anderen Stadtteil ein weiteres medizinisches Zentrum eingerichtet.

Obwohl viele Pariser schon geplant haben, während der Spiele die Hauptstadt zu verlassen, die ohnehin im August meist so gut wie leer ist, werden zahlreiche Veranstaltungen das Leben von Patienten und Heilberuflern erschweren.

Sperrgebiete nur mit Sondergenehmigung

Ärzte und Pfleger, die Patienten in sogenannten Sperrgebieten entlang der Seine zu Hause besuchen müssen, brauchen Sondergenehmigungen und spezielle Ausweise. Das zentralste Pariser Krankenhaus, Hôtel-Dieu, direkt gegenüber Notre-Dame, wird mehrere Tage lang nicht erreichbar sein. Eigentlich werden dort viele Patienten auch ambulant behandelt.

In vielen anderen Vierteln werden mit Ausnahme der Rettungsdienste weder Patienten, noch niedergelassene Heilberufler sowie Privatkrankenwagen fahren dürfen. Kürzlich haben Pariser Behörden die Bevölkerung „um Geduld und Verständnis gebeten“. Unverständnis zeigten aber viele Patientenorganisationen, die sich vor den Folgen solcher Hürden im Notfall fürchten. Sie fordern eine Lockerung der Sicherheitsmaßnahmen. Bislang vergeblich.

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