Ostrava
Sechs Tote nach Schüssen in Uni-Klinik
In einem Warteraum der Uniklinik im tschechischen Ostrava eröffnet ein Mann das Feuer und schießt auf Patienten. Sechs Menschen sterben. Der Täter flüchtet.
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Nach den Schüssen an der Uniklinik in Ostrava tummeln sich Polizeikräfte, Sanitäter und Klinikmitarbeiter vor Ort.
© Jaroslav Ozana/CTK/dpa
Ostrava. Nach Schüssen in einem Krankenhaus im tschechischen Ostrava (Ostrau) hat es sechs Tote gegeben.
Das bestätigte Ministerpräsident Andrej Babis am Dienstag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Er sprach von einer „großen Tragödie“.
Täter auf der Flucht
Der mutmaßliche Schütze habe in einem Warteraum der Universitätsklinik das Feuer auf Patienten eröffnet und „aus nächster Nähe auf den Kopf oder Hals“ seiner Opfer gezielt.
Nach Angaben der Klinik handelt es sich bei den Opfern um Patienten der Erstversorgungsambulanz der Traumatologie.
„Wir wissen nicht, was die Motive dieses Menschen waren“, sagte Regierungschef Babis. Er gehe davon aus, dass es die Tat eines möglicherweise psychisch kranken Einzeltäters gewesen sei und keine allgemeine Bedrohungslage in Tschechien vorliege.
Der Todesschütze ist nach ersten Informationen auf der Flucht. Er soll nach Angaben der Polizei eine schwarze Jacke tragen und rund 1,80 Meter groß sein.
Universitätsgelände abgeriegelt
Augenzeugen berichteten Medien, dass sie Schüsse aus dem Bereich der Notaufnahme gehört hätten. Mitarbeiter der Klinik wurden angewiesen, ihre Abteilungen nicht zu verlassen.
Das Krankenhaus war geschlossen, es wurden keine neuen Patienten aufgenommen. Auch das angrenzende Universitätsgelände wurde abgeriegelt.
Ostrava ist mit rund 290.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tschechiens und Verwaltungszentrum der mährisch-schlesischen Region. Die Stadt liegt an der Nordostgrenze Tschechiens, zehn Kilometer südwestlich von Polen und 50 Kilometer nordnordwestlich der Grenze zur Slowakei. (dpa)