Analyse des ersten Corona-Jahres

So hoch war die Stickstoffdioxid-Belastung 2020 von Aachen bis Zwickau

Die Luft in Deutschland war 2020 so gut wie nie seit Messbeginn, berichtet das Umweltbundesamt. Wir zeigen, wie hoch die Stickstoffdioxid-Belastung an 394 Messstationen im ersten Corona-Jahr ausfiel.

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Die Messstationen haben im vergangenen Jahr weniger Luftverschmutzung registriert. Das liegt nicht nur an Corona, betont das Umweltbundesamt.

Die Messstationen in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Luftverschmutzung registriert. Das liegt nicht nur an Corona, betont das Umweltbundesamt.

© endstern / stock.adobe.com

Berlin. Noch nie seit Beginn der Messungen wurden die Stickstoffdioxid-Grenzwerte in deutschen Städten so gut eingehalten wie im Corona-Jahr 2020. Das zeigen vorläufige Jahresmittelwerte, die das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag vorgestellt hat.

Nach Angaben der Behörde registrierten nur rund drei bis vier Prozent der knapp 400 bislang ausgewerteten Messstationen Überschreitungen des Jahresmittelwerts von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Kubikmeter Luft. 2019 hatte der Wert noch bei 21 Prozent gelegen.

Nur zwei Städte überschritten im vergangenen Jahr die Marke: München mit einem Wert von 51 µg/m³ und Hamburg mit 41 µg/m³ (siehe nachfolgende Tabelle).

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Das UBA geht davon aus, dass die Zahl der Städte, die über dem Grenzwert lagen, auch nach der Endauswertung im Mai unter zehn bleiben dürfte. 2019 und 2018 waren es noch 25 beziehungsweise 57 Städte gewesen. Auch die Feinstaubbelastung sank den Daten zufolge auf ein Rekord-Tief.

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Umweltbundesamt: Kein Corona-Einmaleffekt

Umweltverbände befürchten, dass es sich nur um einen vorübergehenden „Corona-Effekt“ handeln könnte. Dem widersprach UBA-Präsident Dirk Messner: „2020 ist die Luft deutlich sauberer geworden.“ Dies sei kein „Corona-Einmaleffekt“ gewesen, betonte er.

Lediglich in der Phase des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 seien die Stickstoffdioxid-Konzentrationen durchschnittlich um 20 bis 30 Prozent gesunken, sagte Messner. Über das Jahr verteilt, lasse sich für 2020 aber kein signifikanter Einbruch der Verkehrsaktivität verzeichnen. Die Haupttreiber des Rückgangs seien vielmehr sauberere Fahrzeuge, mehr Tempo-30-Zonen und der Einsatz schadstoffärmerer Busse gewesen.

Der Löwenanteil an den NO2-Emissionen im Verkehr (60 Prozent) geht bislang auf Autos mit Dieselmotor zurück. Hier schlagen dem UBA-Chef zufolge nun Software-Updates und neue Modelle mit weniger Schadstoffausstoß deutlich zu Buche. (dpa/ths)

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