Deutschland
Sterbefälle in 50. Kalenderwoche deutlich über Durchschnitt
In der 50. Kalenderwoche 2020 starben 23 Prozent mehr Bundesbürger als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Das stark von Corona betroffene Sachsen verzeichnet eine äußerst hohe Übersterblichkeit.
Veröffentlicht:Wiesbaden. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland hat in der Woche vom 7. bis 13. Dezember deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen.
In der 50. Kalenderwoche starben vorläufigen Ergebnissen zufolge mindestens 22.897 Menschen, das sind 23 Prozent oder 4289 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dies gehe aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor, die aktuell bis zur 50. Kalenderwoche zur Verfügung stünden.
Besonders auffällig sei die Entwicklung weiterhin in Sachsen, das stark von Corona betroffen ist. In der 50. Kalenderwoche lag die Zahl dort 88 Prozent beziehungsweise 970 Fälle über dem Durchschnitt der Vorjahre, wie das Bundesamt mitteilte. Aus Brandenburg sei eine Zunahme um 34 Prozent (211 Fälle) und aus Thüringen um 35 Prozent (204 Fälle) gemeldet worden.
Rate in der Vorwoche bei 18 Prozent
Die Zahl der bestätigten COVID-19-Todesfälle steige seit Anfang Oktober von Woche zu Woche deutlich an – in der 50. Kalenderwoche seien es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 3595 gewesen (siehe nachfolgende Grafik), 598 Fälle mehr als noch in der Vorwoche. In der 49. Kalenderwoche hatte die Übersterblichkeit 18 Prozent betragen.
Zu überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen könnten auch Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung beitragen, erklärte das Bundesamt. Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie könnten zugleich dafür sorgen, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe verursacht werden. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen könnten die Sterbefallzahlen keine Auskunft geben. (dpa)