Sterberate im Irak hat sich seit dem Krieg 2003 mehr als verdoppelt

NEU-ISENBURG (Smi). Eine Studie, wonach in Folge des Golf-Kriegs vor drei Jahren etwa 650 000 Iraker gestorben sind (wir berichteten), ist vom US-Verteidigungsministerium zurückgewiesen worden.

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Es seien keinesfalls mehr als 50 000 Tote gewesen, sagte der Kommandeur der multinationalen Streitkräfte im Irak, General George Casey in Washington. US-Präsident George W. Bush hatte im Dezember 2005 noch von 30 000 toten Irakern gesprochen.

Für ihre vom "Lancet" online vorab veröffentlichte Untersuchung hatten Gilbert Burnheim und Kollegen von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, US-Bundesstaat Maryland, insgesamt 1849 Haushalte mit 12 801 Personen in 47 zufällig ausgewählten Orten Iraks befragt. Die Sterberate vor der Invasion im Jahr 2003 habe bei 55 pro 10 000 Einwohnern gelegen, in den 40 Monaten nach dem Krieg bei 133.

Hochgerechnet bedeute dies, daß landesweit über die erwartete Todesrate hinaus zwischen 392 979 und 942 636 (Mittelwert 654 965) Iraker in direkter Folge des Krieges gestorben seien, das sind 2,5 Prozent der Bevölkerung.

Die Situation der Menschen im Irak hat sich seit dem Krieg dramatisch verschlechtert, berichten auch Hilfsorganisationen, die im Land tätig sind. Das liegt vor allem an der vorherrschenden Gewalt im Land. Auch Burnheim und seine Kollegen kommen zu dem Schluß, daß die meisten Menschen im Land durch Gewehrfeuer sterben, wobei die Zahl der durch Autobomben getöteten Zivilisten weiter steige. Nach Angaben von General Casey konzentrieren sich 90 Prozent aller gewaltsamen Zwischenfälle auf fünf der 18 Provinzen des Landes.

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