Beschimpfungen

Virologin mahnt Unterstützung für bedrohte Wissenschaftler an

Die Frankfurter Virologin Professor Sandra Ciesek beklagt Bedrohungen gegen Mediziner, die sich für Corona-Impfungen stark gemacht haben.

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Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, beklagt zunehmende Bedrohungen gegen Mediziner, die sich für Impfungen einsetzen.

Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, beklagt zunehmende Bedrohungen gegen Mediziner, die sich für Impfungen einsetzen.

© picture alliance/dpa

Bonn. Beschimpfungen und Bedrohungen gegen Wissenschaftler haben nach Worten der Virologin Sandra Ciesek während der Corona-Pandemie eine neue Dimension erreicht. „Das ist ein großes Problem, das uns weiter beschäftigen muss“, sagte sie am Mittwoch in Bonn. Betroffen seien insbesondere jene Mediziner, die sich für das Impfen stark gemacht hätten.

Ciesek verwies auf eine Umfrage der Zeitschrift „Nature“ unter 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 15 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass ihr Leben in den vergangenen Monaten bedroht worden sei. Nur 22 Prozent erlebten demnach ihre Arbeitgeber als hilfreich.

„Wir müssen darüber diskutieren, wie man diejenigen unterstützen kann, die in die Öffentlichkeit gehen und regelrechte Shitstorms aushalten müssen“, betonte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Gefragt seien beispielsweise Institutionen wie die Ärztekammern oder der Deutsche Hochschulverband (DHV), sagte Ciesek. „Fake News“ und Gerüchte beträfen allerdings die gesamte Gesellschaft. Sie sehe eine große Chance in der Wissenschaftskommunikation, so die Forscherin: Während der Corona-Pandemie habe sich auch gezeigt, dass viele Menschen genaue Zusammenhänge und wissenschaftliche Hintergründe verstehen wollten. - Ciesek äußerte sich bei der DHV-Tagung „(K)eine Zäsur!? Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen im Spiegel der Wissenschaft“. (kna)

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