Waren unsere Wembley-Helden gedopt?
Das Finale der Fußball-WM 1966 wurde mit einem Tor Englands gegen Deutschland entschieden, das kein Tor war. Jetzt lastet ein schwerer Verdacht auf deutschen Spielern.
Veröffentlicht:BERLIN (eb/fuh). Auf die frustrierten deutschen Fußballhelden, die 1966 das berühmte WM-Endspiel gegen England mit 2:4 Toren verloren haben, fällt mehr als 45 Jahre später ein Schatten: Drei Spieler dieser Elf sollen bei der Weltmeisterschaft 1966 positiv auf das verbotene Stimulans Ephedrin getestet worden sein.
Dies geht angeblich aus einem Dokument hervor, das dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegt. Der damalige FIFA-Mediziner Mihailo Andrejevic hatte den Brief 1966 dem früheren deutschen Leichtathletik-Präsidenten Max Danz geschrieben.
In dem Schreiben wurde Danz darüber informiert, dass drei Kicker aus dem DFB-Aufgebot positiv auf Ephedrin getestet worden seien. Unklar ist, wie die Substanz in die Körper der Spieler gelangt war. Die Dopingfahndung steckte damals noch in den Kinderschuhen.
Der Fall hätte heute wohl noch Relevanz wäre Deutschland damals Weltmeister geworden
Der Fall hat sportjuristisch keine Relevanz mehr und würde dennoch wohl auch heute noch sehr viel höhere Wellen schlagen, wäre Deutschland damals Weltmeister geworden. Doch in der Verlängerung dieses Spiels fiel das berühmte und umstrittene Wembley-Tor zum 3:2 für England. Ein (vermeintlicher) Treffer, der in die Geschichte des Fußballsports eingegangen ist.
Im vergangenen Jahr hatte bereits eine an der Universität Leipzig vorgestellte Studie für Aufregung gesorgt, nach der mehrere Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von 1954 vom damaligen Mannschaftsmasseur Spritzen mit dem Methamphetamin Pervitin erhalten haben sollen. Das geht aus der Forschungsarbeit "Geschichtliche Aspekte in der Präanabolen Phase" von Erik Eggers hervor.
Zur Erinnerung: Deutschland wurde damals sensationell Weltmeister gegen Ungarn, die "Helden von Bern" sind bis heute unvergessen.