Versorgung in Westafrika

Weltgrößtes Hospitalschiff in Sierra Leone angekommen

Die Hilfsorganisation Mercy Ships will mit ihren Hospitalschiffen die medizinische Versorgung in wenig entwickelten Ländern verbessern. Für Sierra Leone sind 2.400 Operationen und die Fortbildung von Gesundheitsfachkräften geplant.

Veröffentlicht:
Die Global Mercy

Die Global Mercy ist das größte Hospitalschiff der Welt. Hier zu sehen im vergangenen Jahr im Hafen von Rotterdam.

© Remko de Waal / picture alliance / EPA

Landsberg am Lech/Freetown. Das weltgrößte zivile Krankenhausschiff „Global Mercy“ ist erstmals im westafrikanischen Sierra Leone im Einsatz. Das teilte der deutsche Ableger der internationalen christlichen Hilfsorganisation Mercy Ships am Donnerstag im oberbayerischen Landsberg am Lech mit. In den nächsten zehn Monaten werde man zusammen mit dem örtlichen Gesundheitsministerium kostenlose Operationen für die lokale Bevölkerung und gezielte Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal anbieten.

Gert van de Weerdhof, Hauptgeschäftsführer von Mercy Ships, sagte, seine Organisation wolle den Menschen Hoffnung und Heilung bringen. „An Bord der ‚Global Mercy‘ werden etwa 2.350 lebensverändernde und kostenlose Operationen durchgeführt.“

Geplant sind demnach Operationen in den Fachbereichen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, die chirurgische Behandlung von grauem Star sowie orthopädische und rekonstruktiv plastische Chirurgie. In Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern wolle Mercy Ships zudem rund 200 lokale Gesundheitsfachkräfte fortbilden. Schwerpunkt seien die Felder Chirurgie, Krankenpflege, Medizintechnik, Sterilgut-Aufbereitung, Zahnmedizin und Anästhesie.

Sehr schlechte medizinische Infrastruktur

Über Sierra Leone hieß es, das schnell wachsende Land mit aktuell etwa acht Millionen Einwohnern kämpfe mit erheblichen Herausforderungen im Gesundheitswesen. „Der Zugang zu sicheren und zeitnahen chirurgischen Eingriffen bleibt ein kritischer Faktor, da ein erheblicher Teil des Landes über keine angemessene Gesundheitsinfrastruktur verfügt.“

Die Hilfsorganisation Mercy Ships verbessert nach eigenen Angaben mit Hospitalschiffen die medizinische Versorgung in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Seit der Gründung 1978 sei sie in rund 60 Ländern im Einsatz gewesen und habe Hilfsleistungen im Wert von 1,4 Milliarden Euro erbracht. 2,8 Millionen Menschen hätten direkt und indirekt davon profitiert.

Mercy Ships sei eine multikonfessionelle, humanitäre Organisation, die auf der Wertegrundlage des christlichen Glaubens arbeite. Man folge „dem 2.000 Jahre alten Beispiel Jesu Christi, Menschen Heilung und Hoffnung zu bringen, die durch extreme Armut und Krankheiten zu Ausgestoßenen ihrer Gesellschaft geworden sind“. Geholfen werde Menschen ungeachtet von ethnischer Herkunft und religiöser und politischer Überzeugung. (KNA)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung