Von Afrika nach Europa
Wüstenstürme bringen gefährliche Organismen
Saharastaub gelangt nach Stürmen bis nach Deutschland. Jetzt haben Forscher entdeckt: Die Stürme bringen auch gesundheitsgefährdende Erreger mit.
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Die Sahara: Ihr Staub gelangt bis vor unsere Haustür – mit schädlichen Erregern.
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TRIENT/INNSBRUCK. Der aus der Sahara von Wüstenstürmen nach Mitteleuropa gewehte Staub ist möglicherweise gefährlicher als bisher angenommen. In den Ablagerungen des Staubs haben Forscher aus Italien und Österreich unerwartet viele und vielfältige Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze aus der Wüste gefunden. Sie berichten darüber im Journal "Microbiome".
"Wenn die sich etablieren, können sie eine Gefahr darstellen", sagt Tobias Weil, Leiter des Forscherteams aus Geologen, Meteorologen und Mikrobiologen. Die Wissenschaftler haben in diesem Winter in den Dolomiten eine zentimeterdicke rötliche Staubschicht untersucht, die ein besonders großer Wüstensturm im Februar 2014 abgelagert hatte.
Auch Artensterben möglich
Speziell im Winter könnten sich diese Partikel in Eis- und Schneeschichten bedenklich anhäufen, hieß es. Die möglichen Folgen: Verdrängung heimischer Arten und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Forscher empfehlen weitere Untersuchungen, um besser einschätzen zu können, wie groß diese Gefahr ist. (ajo/dpa)