„ÄrzteTag“-Podcast
Was hält Demenzpatienten am besten aktiv, Dr. Herzog?
Bei Demenzkranken geht oft wertvolle Zeit verloren, weil erst spät die Diagnose erfolgt und aktivierende Maßnahmen ergriffen werden. Der Neurologe Dr. Jürgen Herzog erzählt im Podcast zum Weltalzheimertag, durch welche frühzeitig angebotenen Maßnahmen Betroffene noch lange aktiv im Leben gehalten werden können.
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Dr. Jürgen Herzog. Er ist Neurologe und Chefarzt an der Schön Klinik München-Schwabing.
© Schön Klinik
Dieses Jahr steht der Weltalzheimertag am 21. September in Deutschland unter dem Motto „Demenz – wir müssen reden!“. Doch das ist leichter gesagt als getan. Noch immer ist die Krankheit ein Tabu – auch wenn Demenzen inzwischen zu den häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen im höheren Alter gehören und über eine Million Senioren in Deutschland betroffen sind.
So fällt es vielen Familienmitgliedern sehr schwer, den Betroffenen auf merkliche Veränderungen seiner geistigen Leistungen anzusprechen, aus Sorge, ihn zu verletzen. Selbst einem Arzt gegenüber wird das Thema oft nur vorsichtig und verklemmt angesprochen. Der Erkrankte selbst verschließt häufig die Augen vor seiner zunehmenden Vergesslichkeit oder entwickelt Kompensationsmechanismen.
Wertvolle Zeit geht so verloren, denn es ist nachgewiesen: Je früher ein Betroffener mit Gedächtnistraining, mit Gesprächen und Aktivitätsprogrammen mitten im Leben gehalten wird, desto besser kann das Fortschreiten einer Demenzerkrankung zumindest verzögert und die Lebensqualität erhalten werden. Denn eine heilende medikamentöse Therapie lässt leider nach wie vor auf sich warten.
Was sich mit bestimmten aktivierenden Maßnahmen erreichen lässt, welche Rolle eine Selbsterhaltungstherapie dabei spielt und wann Medikamente helfen und wann nicht, erläutert im Podcast Dr. Jürgen Herzog. Er ist Neurologe und Chefarzt an der Schön Klinik München-Schwabing, die einen Schwerpunkt Neurologie hat, zu der auch eine Tagesklinik für Demenz gehört. (Dauer 19:07 Minuten)