„ÄrzteTag“-Podcast

Wie geht es beim E-Rezept für die Praxen weiter, Herr Mazhari?

Wird das E-Rezept am 1. Januar tatsächlich Pflicht? Bringt es für Praxen auch Vorteile, wenn sie es nutzen? Wo hängt es noch? Im „ÄrzteTag“-Podcast spricht Reza Mazhari, Fachbereichsleiter der KV Niedersachsen, die Punkte an, auf die es ankommt.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Reza Mazhari

Reza Mazhari, Fachbereichsleiter IT-Service / eHealth und Digitalisierung in der Versorgung der KV Niedersachsen: 90 Prozent der Praxen sind so weit, dass sie E-Rezepte ausstellen könnten.

© Porträt: KV Niedersachsen | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Die Anzahl der täglich eingelösten E-Rezepte wächst laut Dashboard der TI-Betriebsgesellschaft gematik und liegt mittlerweile an manchen Tagen bei über 300.000 Verordnungen. Der Anteil der E-Rezepte am gesamten Verordnungsvolumen geht damit in Richtung zehn Prozent. Doch ist damit alles bereit dafür, dass alle Vertragsärztinnen und -ärzte das elektronische Rezept in zweieinhalb Wochen verpflichtend können müssen?

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Darüber haben wir im „ÄrzteTag“-Podcast mit Reza Mazhari gesprochen, als Fachbereichsleiter IT-Service / eHealth und Digitalisierung in der Versorgung „Mister E-Rezept“ in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen. Er berichtet über die Aktivitäten der KV, ihre Mitglieder zu schulen und die Erfolge, die damit erzielt worden sind. Nach seiner Schätzung dürften mittlerweile 90 Prozent der KV-Mitglieder in Niedersachsen E-Rezept-fähig sein, und erste Ärztinnen und Ärzte seien so weit, dass sie 70 bis 80 Prozent ihres täglichen Rezeptaufkommens über die elektronische Variante abwickeln.

Mazhari berichtet aber auch über Probleme: Beispielsweise sei die Einlöse-Variante über das Stecken der elektronischen Gesundheitskarte sehr „ausfallanfällig“. Das wiederum bringe Probleme bei der Akzeptanz der elektronischen Verordnung, weil Patientinnen und Patienten im Fall der Fälle gezwungen seien, nochmals in die Praxis zu gehen, um sich den Papier-Beleg abzuholen, falls sie nicht über die E-Rezept-App der gematik verfügen. Das sei bei Muster 16 nicht so häufig erforderlich.

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Probleme gebe es auch immer noch in einigen Praxisverwaltungssystemen, weil die digitale Signatur nach wie vor zu viel Zeit in Anspruch nimmt, auch wenn Mazhari durchaus Fortschritte bei vielen Systemen sieht. Das E-Rezept sei dennoch „die allererste Anwendung, die Sinn ergibt und die Praxisabläufe beeinflussen wird“.

Mazhari ruft die Ärztinnen und Ärzte, die sich über Wartezeiten – „die Sanduhr bei TI-Anwendungen“ – ärgern, dazu auf „fair zu bleiben“ und einmal den gewohnten analogen Ablauf mit der Stoppuhr zu begleiten und dann zu vergleichen. Immerhin werde mit der E-Rezept auch Papier gespart.

Im Podcast spricht Mazhari außerdem darüber, welche Komponenten Ärzte fürs E-Rezept benötigen, über die Vorteile, die das E-Rezept bringen könnte, wenn es im Praxisalltag integriert ist, und über Qualitätsprobleme in den Praxisprogrammen.

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Kommentare
Dr. Cornelia Karopka 18.12.202309:08 Uhr

Erstens- es wird nur Papier gespart, wenn man eben nicht noch zusätzlich die Token ausdrucken muss. Zweitens- der Fairness halber, es dauert definitiv länger, wir haben es getestet, während der Sprechstunde- schwierig, aber mit viiiiel gutem Willen und Toleranz machbar, die Stapel von telefonischen Anforderungen nach der Sprechstunde- eine einzige Zumutung! Ich vermute, die Kollegen Fachärzte werden nun noch häufiger sagen:" Das kann Ihnen Ihr Hausarzt aufschreiben", klar, der mit dem großen "S" auf dem Rücken, der auf Zuruf (eine kurze schriftliche Anforderung gibt es schon lange nicht mehr) Laborwerte kontrolliert ("Ach gehen Sie doch gleich zu Ihrem Hausarzt, wir machen das hier nicht"), der bei Einweisungen ins Krankenhaus durch den Facharzt den dazugehörigen Transportschein ausstellen soll ("den Transportschein darf Ihnen nur Ihr Hausarzt ausstellen"), der bei ambulanten Operationen das Nahtmaterial entfernt (natürlich ohne Abrechnung- die hat der Operateur schon abgerechnet: "Die Wunde sieht ganz ok aus, die Fäden zieht Ihr Hausarzt, wenn noch was ist, kommen Sie im nächsten Quartal!")...Drittens- und deshalb haben wir erstmal wieder zurück gestellt- es wurden Medikamente doppelt abgegeben und andere gar nicht- unsere Apothekerin ist dem nachgegangen- es gebe da wohl noch ein Problem bei den Gematik-Servern. Viertens- keine Lösung für Hausbesuche, Pflegeheime etc. in Sicht- es wird also eine Parallelwelt geben. Quintessenz nach einem Jahr elektronische AU: es dauert nimmer noch deutlich länger als mit Papier und wir erklären es auch immer noch den Patienten. Wir haben also ausschließlich mehr Arbeit dadurch! Dasselbe erwarte ich auch vom E-Rezept. Bedient werden nur die Krankenkassen. Aber es gibt ja eine Schlange von angehenden Hausärzten, die sich schon riesig auf die Arbeit im ambulanten Bereich freuen- nicht?!

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