„ÄrzteTag“-Podcast

Wieso fallen Honorarrunden für Ärzte oft so enttäuschend aus, Dr. Bartels?

Werden die Vorschläge zur Erhöhung der ärztlichen Honorare am Ende wieder auf dem Tisch des Erweiterten Bewertungsausschusses landen? Dr. Andreas Bartels, KV-Vize in Rheinland-Pfalz, ist eher pessimistisch und fordert im „ÄrzteTag“-Podcast eine Reform der Verhandlungssystematik.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Ein Plus von 1,6 Prozent bieten die Krankenkassen im Bewertungsausschuss, 5,7 Prozent fordern die Vertragsärzte: Es geht um die Entwicklung des Orientierungswertes, der aktuell bei 11,9339 Cent liegt. Angesichts des enttäuschenden Angebots des GKV-Spitzenverbands der Krankenkassen hatte die KV Rheinland-Pfalz eine Reform der Finanzierungsverhandlungen gefordert.

Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert KV-Vize Dr. Andreas Bartels die Systematik der Verhandlungen und wieso trotz enger Vorgaben des Gesetzgebers und eigener Regularien im Bewertungsausschuss Angebot und Forderung der Vertragsärzte so weit auseinanderliegen können. Es sei eine „schwarze Stunde für die Ärzteschaft“ gewesen, als die KBV in den Zeiten der Stagnation den Morbiditätsbezug der Gesamtvergütung durchgesetzt habe, so Bartels im Gespräch.

Nachdem in den vergangenen Jahren die Grundlohnsumme relativ stark gestiegen ist, habe sich die Vergütung der Krankenhäuser seit 2013 um rund 43 Prozent erhöht – die der Vertragsärzte dagegen nur um 20 Prozent, hatte Mitte August KBV-Chef Dr. Andreas Gassen vorgerechnet.

Der Anästhesist führt auch aus, warum eine zu geringe Steigerung des Orientierungswertes den ambulanten Sektor im Wettbewerb mit den Krankenhäusern entscheidend benachteilige: So könnten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nicht nur bei den MFA-Gehältern nicht mit den Kliniken mithalten; vielmehr würden auch die angestellten Ärztinnen und Ärzte von der Tariflohnentwicklung in den Krankenhäusern abgekoppelt. Mittlerweile seien aber 40 Prozent der Arztsitze von angestellten Ärztinnen und Ärzten besetzt.

Bartels erläutert außerdem im „ÄrzteTag“,

  • an welchen Stellen die Kassen- und die Ärzteseite besonders weit auseinander liegen, zum Beispiel beim kalkulatorischen Arztlohn,
  • wie sich die Entwicklung der Gehälter der Medizinischen Fachangestellten auf den Anteil der Technischen Leistungen niederschlagen,
  • warum die Effizienzreserven in den Praxen längst ausgereizt seien,
  • wieso der Schlichter Professor Jürgen Wasem die KBV mit seinen Entscheidungen immer wieder in die Bredouille bringt,
  • den Zusammenhang von akkurater Diagnosen-Kodierung und ärztlichen Honoraren,
  • und warum die Neiddebatte um die ärztlichen Honorare in die Sackgasse führt.
Lesen sie auch
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Hilft die Klinikreform dabei, die Ambulantisierung voranzubringen, Dr. Vogel?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Felix Menzinger und Thomas Wieschemeyer (v.l.) haben sich 2021 gemeinsamniedergelassen – und den Schritt bisher nie bereut.  Orthopaedicum Karlsruhe

© Orthopaedicum Karlsruhe

Aus zwei Praxen wird eine

Darum ist die BAG ein Erfolgsmodell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebsfrüherkennung

Darmkrebs: Wie finden wir die Jungen?

Lesetipps
Grafik mit Bildern von Flip-Flops auf gelbem Untergrund

© [M] Springer Medizin Verlag | Sandalen: krissikunterbunt/Stock.Adobe.com

Welt-Psoriasis-Tag

Neurodermitis und Psoriasis: Wer vom Flip-Flop-Phänomen betroffen sein könnte