„ÄrzteTag“-Podcast
Worauf kommt es bei der ärztlichen Suizidassistenz an, Herr Schürmann?
Für Norbert Schürmann, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, steht beim Thema „ärztlich assistierter Suizid“ die Patientenautonomie klar im Zentrum. „Wir Ärzte müssen Partner sein!“, sagt er im „ÄrzteTag“-Podcast.
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Norbert Schürmann, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, im „ÄrzteTag“-Podcast. Wie sollte die ärztliche Suizidassistenz geregelt sein?
© Porträt: Privat | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com
Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 das Recht auf selbst bestimmtes Sterben festgelegt und dabei die Patientenautonomie gestärkt. Nun sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, eine neue Regelung zu finden.
Mit den Vorschlägen ist Norbert Schürmann nicht zufrieden. Er leitet das Regionale Schmerzzentrum DGS und die Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin am St. Josef Krankenhaus in Moers und kennt den Alltag mit palliativen Patientinnen und Patienten.
An Beispielen macht Schürmann im „ÄrzteTag“-Podcast deutlich, welche Position er in der Diskussion zum ärztlich assistierten Suizid vertritt. Er berichtet von einem schwerstkranken Patienten, der darum gebeten habe, ein entsprechendes Medikament verschrieben zu bekommen, weil er „dann mehr Freiheit zum Leben hat. Und auch sein Leben selbst bestimmen kann“.
Das sei ein wichtiger Punkt, sagt Schürmann: „Der Patient kann selber entscheiden, wann er das Medikament einsetzen möchte und einsetzt und sich nicht von anderen Menschen diktieren lassen, wann er es zu nehmen hat, und wann nicht.“ Schürmann weiter: „Wir sind doch keine Instanz, in der wir den Menschen erklären müssen, was sie machen dürfen und was sie nicht machen dürfen. Wir Ärzte müssen Partner sein!“
Und: Dem Vize-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) ist die Sicht der Kolleginnen und Kollegen wichtig: Die DGS hat daher eine Umfrage gestartet, unter welchen Bedingungen Ärzte zur Suizidassistenz bereit wären. Einige Ergebnisse verrät er im Podcast schon vor dem Schmerz- und Palliativtag, der von 14. bis 18. März stattfindet. (Dauer: 21:48 Minuten)