1000 Experten beraten über globale Gesundheit
BERLIN (hom). Soziale Gerechtigkeit ist zentrale Voraussetzung dafür, dass die Gesundheitssysteme alle Menschen erreichen, die ärztliche Hilfe brauchen. Mit dieser Botschaft ist am Sonntag in Berlin der zweite Weltgesundheitsgipfel eröffnet worden.
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Weltgesundheitsgipfel in Berlin: Etwa 1000 Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beraten, wie sich die Gesundheit weltweit verbessern lässt.
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Unter Schirmherrschaft von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy beraten bis Mittwoch etwa 1000 Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, wie sich die Gesundheit weltweit verbessern lässt. Der Gipfel wird von der Berliner Charité und anderen internationalen Fakultäten organisiert.
Gesundheit brauche nicht bloß medizinische, sondern auch technische und politische Lösungen, sagte Stephen Smith vom Imperial College London.
Der frühere Vorstand der Charité Detlev Ganten sagte, die Lebensbedingungen der Menschen änderten sich rasant. So steige die Zahl älterer und chronisch kranker Menschen. Die Gesundheitssysteme müssten auf solche Veränderungen stärker eingehen. Ein Ansatz sei, die Prävention zu stärken.
Vertreter aus mehreren Schwellenländern äußerten die Sorge, die Wirtschaftskrise könne eine Sparpolitik auslösen, bei der Investitionen in Entwicklungsländer gestrichen würden. Die "Schere" zwischen Arm und Reich könnte sich dadurch vergrößern und den Zugang zu medizinischer Versorgung erschweren. "Nur, wenn mehr soziale Gerechtigkeit herrscht, können die Gesundheitssysteme die Menschen besser erreichen", sagte der südafrikanische Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi.