„Geringe Abweichung“
350.000 verabreichte Corona-Impfdosen fehlen in der RKI-Statistik
In einigen KV-Regionen gibt es eine Differenz zwischen den ans RKI gemeldeten und den abgerechneten Corona-Impfungen. Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Vermutung, woran das liegen könnte.
Veröffentlicht:Berlin. Gute Nachrichten für die COVID-19-Impfkampagne: Offenbar sind im zweiten Quartal rund 350.000 Dosen Coronaimpfstoff mehr verimpft worden als bislang beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Meldelücken sind Medienberichten zufolge bislang aus Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen bekannt.
Im Saarland und in Brandenburg sind ausweislich eines „Spiegel-Berichts“ umgekehrt rund 18.000 Dosen als verimpft gemeldet, die noch nicht abgerechnet sind. Die fehlenden Meldungen sind beim Abgleichen der Impfmeldungen beim RKI und der Abrechnungen in den Kassenärztlichen Vereinigungen zutage getreten.
In der Regierungspressekonferenz mutmaßte ein Sprecher Spahns, es könne sich auch um Meldelücken bei den Betriebsärzten handeln. Tatsächlich rechnen Betriebsärzte, sofern sie eine Praxis betreiben, über die Praxissoftware ab. Betriebsärzte ohne Praxen reichen die Meldungen manuell ans RKI weiter.
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KBV: „Geringe Abweichung“
Man müsse die Zahl ins Verhältnis setzen zu der Zahl der verabreichten Dosen, sagte der Ministeriumssprecher. Stand Montag meldet das Gesundheitsministerium 102,8 Millionen verabreichter Dosen Corona-Impfstoff. Die in der Statistik nicht enthaltenen 350.000 Dosen machen also 0,34 Prozent der Gesamtmenge aus.
Als „geringe Abweichung“ ordnete auch ein KBV-Sprecher die möglichen Fehlmeldungen ein. Es sei allerdings davon auszugehen, dass die Meldungen lediglich zeitverzögert einliefen.
Trotz der Gefahr statistischer Unschärfen startet die Bundesregierung am Montag, 13. September, eine bundesweite Impfaktionswoche. Deutschlandweit sollen Ärzte, Apotheker, aber auch Sportvereine, die Feuerwehren und andere Gruppen für den „nötigen Ruck“ sorgen, um für Herbst und Winter mehr Sicherheit zu schaffen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. (af)