Wagenmann und Lambertin weiter im Amt
AOK-Bundesverband: Kontinuität an der Spitze des Aufsichtsrats
Nach den Sozialwahlen: Neun neue Mitglieder im Aufsichtsrat des AOK-Verbandes. Kritik an zunehmenden staatlichen Eingriffen in Entscheidungshoheit und Autonomie der Selbstverwaltung.
Veröffentlicht:Berlin. Der neue Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes hat sich in seiner ersten Sitzung am Mittwoch konstituiert. Als alternierende Vorsitzende wurden Dr. Susanne Wagenmann (Arbeitgeberseite) und Knut Lambertin (Versichertenseite) wiedergewählt. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Wagenmann ist Leiterin der Abteilung Soziale Sicherung bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Lambertin ist im Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbunds zuständig für Gesundheitspolitik.
Wagenmann kritisierte im Anschluss die „Tendenz zunehmender Zentralisierung und staatlicher Regulierung im deutschen Gesundheitswesen“. Der gelte es entgegenzutreten. Die Gesetzliche Krankenversicherung sei ein Stabilitätsanker für den demokratischen Sozialstaat.
Autonomie in Gefahr
Von „unzähligen Eingriffen“ in die Entscheidungshoheit und Finanzautonomie der Selbstverwaltung sprach Knut Lambertin. Der Arbeitnehmervertreter forderte einen „sozialen Dialog“. Allzu viele Finanzentscheidungen seien zulasten der Beitragszahlenden gefällt worden, ohne dass die soziale Selbstverwaltung ernsthaft beteiligt und die Versorgung dadurch spürbar besser geworden wäre, sagte Lambertin.
Erstmals Online-Stimmabgabe möglich
Kommt die Sozialwahl 2023 aus dem Schattendasein heraus?
Der neue Aufsichtsrat hat 22 Mitglieder, von denen neun erstmalig dem Gremium angehören. Die Zusammensetzung geht auf die Ergebnisse der Sozialwahlen im Jahr 2023 zurück. (af)