IPPNW
Ärzte arbeiten seit 40 Jahren gegen Atomwaffen
Deutschland hat den Atomwaffenverbotsvertrag noch nicht unterschrieben. Dr. Angelika Claußen, Co-Vorsitzende der deutschen IPPNW, fordert zum Auftakt des Jubiläumskongresses, dass sich das nun ändert.
Veröffentlicht:Landsberg am Lech. Vor 40 Jahren wurde die deutsche Sektion der Ärzteorganisation „International Physicians for the Prevention of Nuclear War" (IPPNW) gegründet. Jetzt sei auch Deutschland an der Reihe, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, forderte Dr. Angelika Claußen, Co-Vorsitzende der deutschen IPPNW und Präsidentin der IPPNW Europa, bei einer hybriden Pressekonferenz anlässlich des Jubiläumskongresses in Landsberg am Lech. Der Kongress beginnt heute und endet am Sonntag. Kurz darauf, vom 21. bis 23. Juni, findet die Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag in Wien statt, an der Claußen teilnehmen wird.
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IPPNW: „Diplomatie statt Waffen und Atomkrieg“
Die IPPNW hat das Ziel einer menschenwürdigen Welt frei von atomarer Bedrohung. „Der Atomwaffenvertrag ist für uns ein sehr wichtiges Instrument", betonte Claußen dabei. 62 Staaten hätten ihn bereits ratifiziert und 80 Staaten unterzeichnet. Deutschland sei noch nicht darunter, sie setze sich aber dafür ein, dass jetzt auch Deutschland den Vertrag unterzeichne.
Der Vertrag verbietet etwa:
- Entwicklung, Testen, Produktion und Besitz von Atomwaffen,
- Weitergabe, Lagerung, Einsatz sowie die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen,
- Unterstützung solcher Aktivitäten,
- Stationierung von Atomwaffen auf eigenem Boden
Darüber hinaus seien besonders die Artikel 6 und 7 auf der Staatenkonferenz wichtig. „In diesen beiden Artikeln geht es darum, dass das Unrecht durch Atomwaffentests weltweit wieder gut gemacht wird, die Schäden sollen anerkannt und behoben werden“, betonte Claußen. Führende Macht bei diesem Thema sei Kasachstan, wo besonders viele Atomwaffentests in der Zeit der Sowjetunion durchgeführt und verheerende gesundheitliche Schäden angerichtet worden seien. (ker)