„Nachvollziehbar und hilfreich“

Ärzte begrüßen STIKO-Empfehlung für Corona-Kinderimpfung

Auch wenn die STIKO keine Impfempfehlung für alle 5- bis 11-jährigen Kinder ausgesprochen hat, stößt ihr Votum in der Ärzteschaft und der Politik doch auf Zustimmung. Schon am 15. Dezember könnte es mit den Impfungen losgehen.

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Ein Mädchen wird gegen COVID-19 geimpft. Die STIKO hat ihre Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige abgegeben.

Ein Mädchen wird gegen COVID-19 geimpft. Die STIKO hat ihre Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige abgegeben.

© ROLAND SCHLAGER / picturedesk.com / APA / picture alliance

Berlin/München/Hannover. Ärzte haben die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Corona-Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren als nachvollziehbar und hilfreich bezeichnet.

Es sei zu begrüßen, dass die STIKO die Impfung von Kindern mit Risikofaktoren oder Angehörigen mit hohem Risiko empfehle, teilten der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin mit. Sie verwiesen darauf, dass auch gesunden Kindern ein Impfangebot gemacht werden könne – sofern dies gewünscht sei und sofern eine ärztliche Aufklärung und Beratung erfolge.

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Der Kinderarzt Dr. Michael Hubmann, zweiter stellvertretender Vorsitzender des BVKJ-Landesverbands Bayern, sagte, angesichts hoher Inzidenzen warteten viele Eltern auf die Impfung ihrer Kinder. „Die STIKO- Empfehlung gibt uns zum einen die Möglichkeit, Kinder- und Jugendliche mit Grunderkrankungen zu impfen, als auch Kinder ohne Vorerkrankungen bei einem individuellen Wunsch der Eltern nach entsprechender ärztlicher Aufklärung zu einer möglichen Impfung zu beraten.“

Der entsprechende Impfstoff von BioNTech/Pfizer soll ab 13. Dezember ausgeliefert werden.

„Kompensiert nicht die Impflücke der Erwachsenen“

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, sagte, die STIKO-Empfehlung stelle „eine gute Leitlinie“ dar, an der sich Ärzte orientieren könnten. Es sei richtig, zunächst vor allem Kinder mit Vorerkrankungen zu schützen. Gesunde Kinder erkrankten in aller Regel nicht schwer an COVID-19. Eltern sollten daher nicht schon nächste Woche in die Praxen stürmen, „um alle ihre Kinder sofort und gleich impfen zu lassen“, appellierte Gassen.

Entscheidend sei auch, wie viele Impfstoffe speziell für Kinderimpfungen an Praxen ausgeliefert würden, machte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister auf mögliche Engpässe aufmerksam. „Im Übrigen bleibt es der wichtigste Punkt, dass die noch ungeimpften Millionen Erwachsenen geimpft werden.“ Kinderimpfungen könnten nicht die Impflücke der Erwachsenen kompensieren, so Gassen.

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Holetschek: Schützt auch die Großeltern

Zustimmung für das STIKO-Votum kam auch aus der Politik. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, es sei wichtig, dass auch Kinder mit Kontakt zu Risikopatienten in der Empfehlung erwähnt seien. Das liege „im sehr am Herzen, denn dazu gehören oft die Großeltern“.

Sollte der Bund seine Lieferzusagen einhalten, könnten Impfzentren und Arztpraxen schon ab dem 15. Dezember mit den Kinder-Impfungen loslegen. Die Impfzentren im Freistaat seien gebeten worden, spezielle Familienimpftermine anzubieten.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte, auf Grundlage der STIKO-Empfehlung könnten die Praxen der Kinderärzte, aber auch die Impfteams in den Kommunen ihre Planungen für die Impfungen dieser besonders sensiblen Altersgruppe weiter vorantreiben.

Gut die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte habe bereits zurückgemeldet, zeitnah Impfangebote für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren machen zu wollen, „viele davon noch vor dem Jahreswechsel“, sagte Behrens. (hom)

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