Medizinischer Notstand

Ärzte ohne Grenzen fordert mehr internationale Hilfe im Sudan

Aus Sorge um die Sicherheit haben sich viele Hilfsorganisationen aus dem Sudan zurückgezogen. Der Chef von Ärzte ohne Grenzen hofft, dass sie zurückkehren – trotz der Gefahren.

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Port Sudan. Der Direktor von Ärzte ohne Grenzen, Christos Christou, fordert eine Verstärkung des internationalen Engagements im Sudan. Die Sicherheit und das Erreichen der Hilfsbedürftigen seien ein großes Problem, aber es gebe im Sudan auch jetzt noch Orte, wo internationale Organisationen halbwegs sicher arbeiten könnten, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur während eines Besuchs in Port Sudan.

Die Risiken müssten täglich neu bewertet werden. „Ich sage nicht, dass es offene Türen und sichere Straßen gibt“, so Christou. „Man muss an jeder einzelnen Straßensperre neu verhandeln.“ Die Sicherheit der Mitarbeiter habe höchste Priorität. Ärzte ohne Grenzen musste sich demnach in den vergangenen Monaten aus mehreren Krankenhäusern im umkämpften Nord Darfur und auch aus der Hauptstadt Khartum zurückziehen.

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„In Darfur, aber auch in Khartum, scheinen die Kriegsparteien keinerlei Respekt für den Schutz der Bevölkerung zu haben“, klagte Christou. „Wir sehen mehr und mehr Zivilisten mit Kriegsverletzungen.“ Vertreter der sudanesischen Zivilgesellschaft versuchten, wenigstens für rudimentäre medizinische Versorgung zu sorgen. Dennoch: „Menschen sterben, weil wir keinen Zugang zu Operationssälen haben.“

Seit mehr als einem Jahr herrscht im Sudan ein blutiger Machtkampf zwischen de-facto-Machthaber Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Der Konflikt führte nach UN-Angaben zur Flucht von fast zehn Millionen Menschen. (dpa)

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