Versorgungsanalyse

Alter der Praxisinhaber: So stark variieren die Bundesländer

Eine Versorgungsanalyse zeigt starke Unterschiede zwischen den Bundesländern, was das Alter der niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten anbelangt. Die Stiftung Gesundheit sieht unterschiedliche Voraussetzungen in den Regionen für die Niederlassung.

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Hamburg. In den kommenden Jahren werden zahlreiche niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Nachfolger für ihre Praxen suchen - darauf deuten zumindest aktuelle Zahlen zum Alter der Niedergelassenen in Deutschland hin. Laut einer Versorgungsanalyse der Hamburger Stiftung Gesundheit sind derzeit 16,2 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte 65 Jahre oder älter.

Der damit einhergehende Umbruch wird in den Bundesländern mit unterschiedlicher Intensität eintreten. Im Saarland ist der Anteil der älteren Praxisinhaber mit 20,1 Prozent am höchsten, in Sachsen-Anhalt mit 11,6 Prozent am geringsten (siehe nachfolgende Grafik).

Auffällig ist, dass in dieser Statistik alle östlichen Bundesländer deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Umbruch in diesen Ländern bereits eingesetzt hat.

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Die Zahlen der Stiftung zeigen auch, wie stark die Ärztedichte in den Bundesländern variiert. In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen kommen deutlich mehr Ärztinnen und Ärzte auf 100.000 Einwohner als in den Flächenstaaten. Spitzenreiter ist Hamburg mit, wo pro Arzt 313 Einwohner zu versorgen sind. In Brandenburg dagegen sind es 526 Menschen.

Im ambulanten Bereich arbeiten 30 Prozent angestellt

Diese Zahlen berücksichtigen allerdings nicht, dass die Ärztinnen und Ärzte in den Stadtstaaten in aller Regel viele Menschen aus den angrenzenden Flächenstaaten mitversorgen. Auch wurde nicht zwischen Haus- und Fachärzten differenziert.

„In diesen Teilgruppen und in einzelnen Fachgebieten kann sich natürlich je nach Zusammensetzung der Ärzteschaft ein noch weitaus dramatischeres Bild ergeben", sagt der CEO der Stiftung Gesundheit, Christoph Dippe. Er sprach auch von unterschiedlichen Voraussetzungen für die Niederlassung in den Bundesländern.

Insgesamt waren Ende des Jahres 2023 in Deutschland 156.000 Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Patientenversorgung aktiv. Von ihnen waren 70,9 Prozent selbst niedergelassen – ihr Anteil sank damit innerhalb eines Jahres um 1,7 Prozentpunkte.

Im gleichen Ausmaß steig der Anteil der angestellten Ärztinnen und Ärzte auf nun 29,1 Prozent. Sie teilen sich fast gleichstark auf MVZ und Praxen auf. (di)

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