Arzneistudien

Ärztekammer Berlin fordert Transparenz

Mit der "Berliner Erklärung" plädiert die Ärztekammer Berlin dafür, dass Pharmaunternehmen alle Studiendaten veröffentlichen.

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BERLIN. Mehr Transparenz über Arzneimittelstudien fordert die Ärztekammer Berlin. "Nur wenn alle Daten von klinischen Studien auf dem Tisch liegen, kann man die Wirksamkeit und die Nebenwirkungen von Arzneimitteln unabhängig überprüfen", sagte Kammerpräsident Dr. Günther Jonitz.

"Das selektive Publizieren von Daten und Studien führt häufig zu einer völlig falschen Bewertung von Arzneimitteln", warnt Jonitz. Evidenzbasierte Medizin brauche als Grundlage die Auswertung der besten vorhandenen Daten ("Sauberes Wissen"), so Jonitz.

Deshalb seien Regierungen europa- und weltweit aufgefordert, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die diesen Zugang sicherstellen.

Jonitz gehört zu den Unterzeichnern der "Berliner Erklärung 2012". Diese Petition startete im September 2012 im Anschluss an eine öffentliche Diskussion über die Datenlage zum Grippewirkstoff Oseltamivir, das Regierungen weltweit in großen Mengen eingekauft hatten.

Die Petition hatte am Montag 1154 Unterzeichner. Ziel ist es, dass die Forderungen in die Regulierung klinischer Studien durch das Europäische Parlament einfließen.

Die Petition fordert unter anderem, dass Prüfinstitutionen Zugang zu den Rohdaten der Pharmahersteller erhalten, um mögliche Verfälschungen durch weiterführende Studien zum Schaden der Patienten aufzudecken.

Zudem hält sie Korrekturen an den nationalen und internationalen Influenza-Pandemieplänen für nötig. Die Einlagerung von Oseltamivir kritisierten die Initiatoren der Berliner Erklärung als "Verschwendung von Gesundheitsressourcen". (ami)

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