Klimawandel

Aktionstag soll für Gesundheitsgefahren durch Hitze sensibilisieren

BÄK, LAEK und KLUG veranstalten am 14. Juni den bundesweit ersten Hitzeaktionstag. Berlin sieht sich derweil als Vorreiter – das dortige Aktionsbündnis spricht von Hitze als „unterschätzter Gefahr“.

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Die erste kleine Hitzewelle hat Teile Deutschland erreicht: Ärztinnen und Ärzte sehen große Gesundheitsgefahren und mahnen Hitzeschutzpläne an.

Die erste kleine Hitzewelle hat Teile Deutschland erreicht: Ärztinnen und Ärzte sehen große Gesundheitsgefahren und mahnen Hitzeschutzpläne an.

© weyo / stock.adobe.com

Berlin. Pünktlich zu den ansteigenden Temperaturen findet am kommenden Mittwoch (14. Juni) ein bundesweiter Hitzeaktionstag statt. Zu den Initiatoren gehören auch die Bundesärztekammer (BÄK), Landesärztekammern und der Verein KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit.

Geplant seien an dem Tag Hitzesymposien, teilten die Initiatoren am Freitag mit. In diesen dürfte es um den Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit und Maßnahmen gehen, mit denen Gesundheitseinrichtungen klimafreundlicher agieren könnten.

„Nur wenige Kommunen vorbereitet“

Bereits am Montag (12. Juni) wollen die Ärztekammer Berlin, KLUG sowie Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und das Landesamt für Gesundheit und Soziales ihren Hitzeschutzplan für die Hauptstadt vorstellen. Diese hatten im Frühjahr 2022 das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ ins Leben gerufen.

Jedes Jahr fordere der Klimawandel in Deutschland mehrere tausend Tote durch Hitzewellen und mache viele Menschen krank – es handele sich um „eine unterschätzte Gefahr“, hieß es. Bisher seien nur wenige Kommunen auf die Gesundheitsgefahren durch Hitzewellen vorbereitet. Berlin verstehe sich hier als „Vorreiter“ und könne Vorbild für andere Städte sein, erklärte das Bündnis am Freitag.

Unter dem Dach des Landesgesundheitsministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzministerium wurde am Freitag in Brandenburg ein „Zentrales Netzwerk Hitzeschutz“ gegründet. Das Netzwerk sei Teil der Umsetzung des Hitzeaktionsplans, hieß es.

Wenker: Konkrete Schritte stehen weiter aus

Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. Martina Wenker, mahnte ebenfalls rasche Lösungen für den Hitzeschutz an. „Die dringend benötigten konkreten Hitzeschutzpläne im Land Niedersachsen stehen vielerorts noch immer aus“, kritisierte Wenker.

Obwohl die Gesundheitsministerkonferenz die Kommunen bereits 2020 aufgerufen habe, binnen fünf Jahren Hitzeschutzpläne zu entwickeln, fehle es noch immer an konkreten Schritten. Wenker appellierte an Städte und Kommunen, Hitzeschutzpläne an die lokalen Gegebenheiten anzupassen und flächendeckend umzusetzen.

Was Ärzte von Hitzeschutzplänen erwarten

Am kommenden Dienstag (13. Juni) wollen BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt und der KLUG-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Herrmann in Berlin Forderungen der Ärzteschaft für Hitzeschutzpläne und zum „gesundheitsbezogenen Klimaschutz“ vorstellen. An der Presseunterrichtung nimmt auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) teil.

Lauterbach hatte am Donnerstag via „Twitter“ auf die Waldbrände in Kanada reagiert. Die von den Bränden ausgehenden Rauchschwaden haben inzwischen auch die US-Millionenmetropole New York erreicht und die Stadt in ein surreales Gelb gehüllt.

Waldbrände der Zukunft würden Feinstaub und Toxine in die Großstädte tragen – „auch Berlin zum Beispiel wird davon betroffen“ sein, so Lauterbach. Wer die Bedeutung des Klimawandels noch nicht erkenne, dem sei nicht zu helfen. Es komme daher auf „alle anderen“ an, schreibt Lauterbach. (hom)

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