Apotheken-Honorar: 25 Cent mehr je Packung

Mehr Honorar für Deutschlands Apotheken: Wirtschaftsminister Philipp Rösler will den Fixaufschlag erhöhen - um 25 Cent je Packung. Für die Apotheker "völlig unzureichend". Auch die CSU ist leicht verärgert.

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Hereinspaziert: Bald soll es einige Cent mehr geben.

Hereinspaziert: Bald soll es einige Cent mehr geben.

© Lukas Coch / imago

BERLIN (dpa/eb). Deutschlands Apotheker sollen Medienberichten zufolge mehr Geld je verkaufter Arzneimittelpackung erhalten.

Der Zuschlag auf den Packungspreis soll demnach im kommenden Jahr um 25 Cent auf 8,35 Euro steigen, berichten unter anderem der Branchendienst "Apotheke Adhoc" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" übereinstimmend.

Die Apotheker würden damit ab dem 1. Januar 2013 rund 190 Millionen Euro jährlich mehr einnehmen, heißt es unter Berufung auf einen Entwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung aus dem Haus von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).

Die Apotheker hatten eine Anhebung des seit 2004 unveränderten Zuschlags auf 9,14 Euro verlangt.

Sie kritisierten den Vorschlag aus dem Hause Rösler als unzureichend: "Das sind 25 Cent Erhöhung pro abgegebene Packung nach neun Jahren ohne Anpassung - da kann das letzte Wort noch nicht gesprochen sein", sagte der ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf.

Bei den Krankenkassen hieß es dagegen, man warte gespannt auf eine stichhaltige Begründung für die Mehrausgaben. "Bisher konnten die Apotheker zu Umsatz, Gewinn und Betriebskosten keine belastbaren Daten vorlegen", sagte eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbands der "FAZ".

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Kommentare
Jochen Pfeifer 25.07.201217:02 Uhr

Was machen eigentlich die Apotheker für Ihr Geld?

In meinen Gesprächen mit niedergelassenene Ärzten höre ich oft Kritik an dem Verhalten von einigen Apotheker-Kollegen, die die Ärzte mit Lächerlichkeit hinsichtlich der Nichtlieferbarkeit von Arzneimitteln, aut-idem Wünschen oder angeblichen Interaktionen, die dem Arzt aber sehr wohl bekannt sind, nerven.

Dabei können speziell ausgebildete Apotheker einen sehr großen Nutzen für die Ärzte bieten, speziell auf dem Gebiet der Klinischen Pharmazie. Erfahrungen aus den USA und Australien zeigen, dass eine optimale Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker sowohl für den Patienten einen Mehrwert ergibt als auch den Arzt in seiner Arbeit entlastet und letztendlich auch Kosten spart. Solche Projekte funktionieren allerdings nur mit speziell ausgebildeten Spezialisten unter den Apothekern. Der Apotheker sollte beispielsweise bei bestimmten Chronikern den Arzt in Bezug auf bestimmte Arzneimittel auf ausdrücklichen Wunsch des Arztes beraten können, bevor dieser eine Verordnung ausstellt. Dass dies im gegenwärtigen System der öffentlichen Apotheken noch Science-Fiction ist sollte uns aber nicht daran hindern, hieran zu arbeiten.

Wir Apotheker müssen uns überlegen, ob es richtig ist, uns unsere heilberufliche Kompetenz weiterhin nur durch die Anzahl der abverkauften Packungen bezahlen zu lassen.

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