Fortbildungskongress pharmacon

Apothekerpräsident Benkert warnt Lauterbach vor „Scheinapotheken“

Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, betont die verantwortungsvolle Tätigkeit seiner Kollegen in der Offizin. Durch Lauterbach sieht er Bewährtes in Gefahr.

Veröffentlicht:
Der amtierende Bundesapothekenkammerpräsident Thomas Benkert hat am Sonntag in Meran angekündigt, Ende des Jahres aus dem Amt scheiden und nicht wieder kandidieren zu wollen.

Der amtierende Bundesapothekenkammerpräsident Thomas Benkert hat am Sonntag in Meran angekündigt, Ende des Jahres aus dem Amt scheiden und nicht wieder kandidieren zu wollen.

© ABDA

Meran/Berlin. Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, hat am Sonntag die Eröffnung des Fortbildungskongresses pharmacon in Meran zum Anlass genommen, mehr Wertschätzung für den Beruf der Apothekerinnen und Apotheker einzufordern.

Apotheker versorgten auch unter schwierigen Bedingungen wie Lieferengpässen die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Arzneimitteln. Benkert zeigte sich enttäuscht, dass den Apothekern aus der Politik keine adäquate Wertschätzung entgegengebracht werde, wie es in einer Mitteilung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vom Montag heißt.

Benkert erklärte demnach: „Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach will uns das Wertvollste nehmen, das wir haben: die uneingeschränkte Verantwortung der Arzneimittelversorgung durch Apothekerinnen und Apotheker. Wir sind Expertinnen und Experten für Arzneimittel. Um die fortbestehenden Lieferengpässe bewältigen zu können, brauchen wir die Handlungsfreiheiten, die wir während der Corona-Pandemie hatten. Damals haben wir bewiesen, dass wir mit pharmazeutischem Augenmaß agieren und in vielen Fällen pragmatische Lösungen finden können.“

Benkert kündigt Abschied aus dem BAK-Präsidium an

Benkert warnte vor „Scheinapotheken“ ohne Apothekerinnen und Apotheker. „Das wäre ein Verkauf unserer Berufsfreiheit, unseres Selbstverständnisses und zudem auch noch verfassungsrechtlich äußerst bedenklich. Wir brauchen den Apotheker oder die Apothekerin in der Apotheke und nicht nur im sogenannten Bedarfsfall telepharmazeutisch zugeschaltet. Apothekerin bzw. Apotheker und Apotheke sind eine Einheit und sichern den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Wir kämpfen dafür, dass das so bleibt“, so der BAK-Präsident.

Zum Schluss seiner Eröffnungsrede kündigte Benkert an, dass er Ende 2024 nicht mehr kandidieren und damit aus dem Amt des BAK-Präsidenten ausscheiden werde. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mitgliederversammlung tagt

Bundesapothekerkammer wählt ihre Spitze neu

Kommentare
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
In Deutschland gibt es immer weniger klinische Forschung. Was Deutschland hingegen zu leisten imstande ist, zeigte sich zuletzt bei der COVID-19-Pandemie: mRNA-basierte Impfstoffe wurden schnell entwickelt und produziert.

© metamorworks / stock.adobe.com

Handlungsempfehlungen

Deutschland-Tempo statt Bürokratie-Trägheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass Zufallsbefunde im Halsbereich beim CT-Screening auf Lungenkrebs unvermeidbar sind und wegen ihres Potenzials für Malignität eine adäquate Nachverfolgung und Abklärung erfordern.

© utah51 / stock.adobe.com

Krankenakten retrospektiv ausgewertet

Lungenkrebs-Screening: Häufig Zufallsbefunde im Halsbereich

Ältere Frau fasst sich an die schmerzenden Kiefergelenke.

© agenturfotografin / stock.adobe.com

Typische Symptome?

Riesenzellarteriitis kann sich sehr unterschiedlich präsentieren