Regierungskonsultationen
Arbeitsminister Heil will Anwerbung von Fachkräften aus Indien voranbringen
Das Bundeskabinett ist seit Donnerstag zu Regierungskonsultationen in Indien. Bei den Gesprächen geht es auch um die Anwerbung von Fachkräften – etwa für die hiesige Gesundheits- und Pflegeversorgung.
Veröffentlicht:Berlin. Das Bundeskabinett ist seit diesem Donnerstag zu Regierungskonsultationen in Indien. Die Ampel-Regierung wird in den nächsten Stunden nach und nach zum siebten Treffen dieser Art in Neu-Delhi eintrudeln. Zuerst landeten am frühen Morgen (Ortszeit) Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der indischen Hauptstadt.
Für Arbeitsminister Heil geht es um die Anwerbung von Fachkräften aus Indien. Das bevölkerungsreichste Land der Welt sei dabei ein „idealer Partner“, sagte der SPD-Politiker vor dem Abflug. „In Indien kommen pro Monat eine Million Menschen zusätzlich auf den Arbeitsmarkt.“
Fachkräftemangel
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Vergangene Woche hatte das Kabinett die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und vom Auswärtigen Amt federführend erstellte Fachkräftestrategie Indien beschlossen. Sie knüpft an die bestehende Partnerschaft mit dem Land an und zeigt anhand von 30 Maßnahmen auf, wie die Gewinnung von Fachkräften aus Indien – darunter auch aus den Bereichen Gesundheit und Pflege – ausgebaut werden soll.
Heil: Ziehen alle Register im Inland
Deutschland brauche mehr wirtschaftliche Dynamik, „und dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte“, so Heil. Damit der Arbeits- und Fachkräftemangel nicht zur Wachstumsbremse gerate, zöge die Ampel „alle Register im Inland“, aber darüber hinaus brauche es auch qualifizierte Fachkräfteeinwanderung aus dem Ausland.
Die Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften aus Indien hat sich laut BMAS zuletzt „sehr positiv“ entwickelt. Den Angaben zufolge hat sich die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Inderinnen und Inder in Deutschland seit dem Jahr 2020 verdoppelt.
Bedarf an Pflegekräften steigt rasant
Laut Statistischen Bundesamt könnte sich der Bedarf an Pflegefachkräften in Deutschland bis zum Jahr 2049 auf rund 2,15 Millionen belaufen. Die Versorgungslücke im Pflegebereich insgesamt könnte den Statistikern dann bei bis zu 280.000 oder sogar 690.000 Pflegekräften liegen.
Gründe für den steigenden Bedarf ist der demografische Wandel und die damit steigende Zahl von Pflegebedürftigen wie auch die Tatsache, dass in den nächsten Jahren viele Pflegekräfte altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden. Der Deutsche Pflegerat spricht von bis zu 500.000 Fachkräften, auf die das zutreffe. (hom/dpa)