Erstes Quartal 2022

Arzneiausgaben in der GKV steigen um 5,7 Prozent

Die Krankenkassen haben im ersten Quartal 12,2 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben – mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz nach Packungen nahm ebenfalls zu.

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Die höchsten Umsatzsteigerungen verzeichnen im ersten Quartal dieses Jahres vor allem Therapien zur Behandlung von Krebspatienten.

Die höchsten Umsatzsteigerungen verzeichnen im ersten Quartal dieses Jahres vor allem Therapien zur Behandlung von Krebspatienten.

© Soeren Stache / ZB / dpa

Frankfurt/Main. Die Arzneimittelausgaben in der GKV haben im ersten Quartal um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zugelegt. Sie beliefen sich in den ersten drei Monaten auf 12,2 Milliarden Euro, hat das Beratungsunternehmen IQVIA mitgeteilt. Zum Vergleich: Die GKV-Arzneimittelausgaben im Vorjahr haben sich auf 47,7 Milliarden Euro addiert.

Datenbasis ist der Umsatz nach Apothekenverkaufspreisen abzüglich der von Herstellern und Apotheken zu leistenden Zwangsrabatte. Einsparungen aus Rabattverträgen sind dabei nicht berücksichtigt. Die Ausgaben sind im Verlauf des Quartals gesunken und betrugen zuletzt im März 4,4 Milliarden Euro.

Der Absatz nach Packungen im Quartal stieg nach IQVIA-Angaben um 5,4 Prozent auf 174 Millionen Euro. Kassen und KBV haben sich im vergangenen Oktober bei den Rahmenvorgaben für den Abschluss regionaler Arznei- und Heilmittelvereinbarungen auf einen Ausgabenzuwachs von 5,3 Prozent bei Arzneimitteln geeinigt.

Auffällig im ersten Quartal ist das starke Wachstum bei rezeptfreien Arzneimitteln zu Lasten der GKV. In diesem Segment beträgt der Zuwachs 28 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. In der PKV fällt die Zunahme mit 9,6 Prozent deutlich niedriger aus.

Einsparungen aus Zwangsabschlägen legen zu

Die höchsten Umsatzsteigerungen verzeichnen vor allem Therapien zur Behandlung von Krebspatienten. Unter den zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im GKV-Markt waren im ersten Quartal Interleukinhemmer (plus 16,9 Prozent), Antineoplastika (plus 14,5 Prozent) sowie sonstige Immunsuppressiva (plus 10,7 Prozent).

Im Markt sticht der Umsatzrückgang bei TNF-alpha-Inhibitoren um minus 9,5 Prozent heraus, ein Ergebnis der besonderen Wettbewerbssituation dieses Segments, so IQVIA.

Die Zwangsrabatte und Abschläge von Herstellern zu Gunsten der Kassen addieren sich im ersten Quartal auf rund 1,79 Milliarden Euro – das entspricht einer Zunahme von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im PKV-Markt fällt der Zuwachs um 16 Prozent auf 253 Millionen Euro vergleichbar aus. (fst)

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