Daten von rund vier Millionen Versicherten

BKK: Ein Fünftel weniger Atemwegserkrankungen

Abstand, Hygieneregeln und Masken sorgen wohl für weniger Atemwegs- und Infektionskrankheiten im Corona-Jahr 2020. Was sich aus den Daten des BKK-Dachverbands noch rückschließen lässt.

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Ein Schild aus Hamburg mit den Empfehlungen zu Abstand, das Tragen einer Schutzmaske und zur Kontaktreduktion.

Im vergangenen Jahr haben sich weniger Menschen wegen Atemwegsinfekten krank gemeldet. Offensichtlich helfen Abstand, Masken und Hygieneregeln.

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Berlin. Die Hygiene- und Abstandsregeln (AHA) wirken sich offenbar auf die Krankenstände in den Unternehmen aus. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren haben sich im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Menschen wegen Infektions- und Atemwegserkrankungen bei der Arbeit abgemeldet. Das meldet der BKK-Dachverband, der sich auf die Daten der rund vier Millionen bei den BKKen versicherten Beschäftigten bezieht.

Husten, Schnupfen, Heiserkeit als Ausfallgründe gingen um mehr als ein Fünftel (22,1 Prozent) zurück. Konkret: 2019 meldeten sich über das Jahr 39 von 100 Arbeitnehmern wegen Atemwegserkrankungen ab, 2020 waren es nur 31.

AU-Tage wegen Infektionen gehen zurück

Bei den Infektionskrankheiten fiel vor allem der Rückgang an Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) um 8,3 Prozent spürbar aus. 2019 hatte dieser Wert bei 83,3 AU-Tagen je 100 Beschäftigte gelegen, im vergangenen Jahr bei 76,4 AU-Tagen.

„Dieser Rückgang ist vor allem auf die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen der Corona-Richtlinien zurückzuführen“, erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vertreterin des Vorstands beim BKK-Dachverband. Die Grippewelle sei damit ausgefallen. Positiv habe sich auch die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung ausgewirkt. Dieses Instrument ist von den Arbeitnehmern, wie hin und wieder unterstellt, nicht ausgenutzt worden. Die Daten deuteten nicht auf ein Krankschreibungsgeschehen über dem Durchschnitt hin, so Klemm.

Krankschreibungen wegen COVID sinken

Auch über alle Krankheiten und Verletzungen hinweg betrachtet, sind die Arbeitsausfälle bei den beschäftigten BKK-Versicherten im vergangenen Jahr leicht gesunken, und zwar von 5,1 Prozent im Jahr 2019 auf 5,0 im Jahr 2020. Nach wie vor sind Muskel- und Skeletterkrankungen Auslöser für die längsten Fehlzeiten. Ein knappes Viertel aller AU-Tage gehen auf ihr Konto. An zweiter Stelle liegen die psychischen Störungen, die für 17,5 Prozent aller AU-Tage verantwortlich sind.

Die aktuelle Auswertung der Maizahlen der Betriebskrankenkassen zeige zudem ein geringeres AU-Geschehen im Zusammenhang mit COVID-19 gegenüber dem Vormonat, meldet der BKK-Dachverband. Die Auswertung zeige bei den Berufstätigen mit 12,4 AU-Fällen beziehungsweise 163,6 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigte im Zusammenhang mit einer COVID-19-Diagnose einen Rückgang gegenüber April (16,2 AU-Fälle beziehungsweise 178,6 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte). (af)
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