Palliativverband

Begleitung beim Sterben im Strafvollzug

Weitgehend Neuland betritt ein Projekt des Hospiz- und Palliativverbands in Berlin.

Veröffentlicht:

BERLIN. Möglichst viel Selbstbestimmung am Lebensende ist ein zentrales Ziel der Hospiz- und Palliativbewegung. Doch wie lässt sich das im Strafvollzug umsetzen?

Das will der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) mit seinem Projekt ‚Hospiz und Strafvollzug‘ klären. Verschiedene Möglichkeiten haben Experten in der Berliner Justizvollzugsanstalt Plötzensee diskutiert.

Erika Pfahls von der Berliner Senatsjustizverwaltung wies darauf hin, dass höchstrichterlichen Entscheidungen zufolge die Menschenwürde eine Strafunterbrechung bei todkranken Verurteilten gebieten würde. "Sie sind aus dem Strafvollzug zu entlassen", sagte sie. Diese Möglichkeit diskutiert auch die Hospiz- und Palliativszene seit langem.

Doch in der Praxis zeige sich, dass es auch Menschen gibt, die aus rechtlichen Gründen nicht entlassen werden können oder einfach dort sterben wollen, wo sie einen großen Teil ihres Lebens verbracht haben: im Gefängnis, so der DHPV.

Dr. Marc Lehmann, Ärztlicher Leiter des Vollzugskrankenhauses in Plötzensee, forderte: "Wichtig für Berlin ist die Etablierung einer regionalen Schnittstelle, persönliche Kontakte zu Ansprechpartnern, um Einzelfälle programmatisch lösen zu können."

Zudem sei ein fachlicher Austausch zu den Werten eines würdigen Sterbens von Menschen in staatlicher Freiheitsentziehung nötig. (ami)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung