Beratende Fachausschüsse sorgen in Niedersachsen für Zwist

Die neue Fraktion "KV neu gestalten" stößt in der niedersächsischen Vertreterversammlung mit ihrer Forderung nach beratenden Fachausschüssen auf Widerstand.

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HANNOVER (cben). In einem Positionspapier hat sich die neue Fraktion "KV neu gestalten" in der frisch gewählten Vertreterversammlung der KV Niedersachsen gegen die Schaffung von beratenden Fachausschüssen ausgesprochen.

"Sie führen im Ergebnis zu einer weiteren Entfremdung der Berufsgruppen, vertiefen die Gräben zwischen Haus- und Fachärzten und bergen in sich die Gefahr einer  Aufsplitterung in je eigene KVen", sagte Dr. Jörg Berling von der Ärztegenossenschaft Niedersachsen Bremen (ägnw), die viele Vertreter der Fraktion "KV neu gestalten" stellt.

Dr. Heinz Jarmatz, Chef des Niedersächsischen Hausärzteverbandes, kritisierte den Vorstoß. "Wir haben kein Interesse daran, die Ärzte in irgendeiner Weise zu spalten", sagte Jarnatz der "Ärzte Zeitung". "Wir wollen nach den Erfahrungen der zurückliegenden Legislaturperiode ein Gremium installieren, das näher an den Belangen der betreffenden Arztgruppe ist."

In Niedersachsen gibt es bisher keine beratenden Fachausschüsse, sondern nur einen Hauptausschuss, in dem die Vertreter der Fachgruppen proportional vertreten sind. Für den Hausärzteverband sagte Jarmatz: "Es war der Wunsch vieler Kollegen, einen eigenen Fachausschuss zu haben."

Das neu auf den Plan getretene Bündnis "KV neu gestalten" hatte ein Zehn-Punkte-Papier entworfen und sich darin dafür ausgesprochen, "die traditionellen Ressentiments gegenüber den unterschiedlichen Fachgruppen" zu überwinden. Man wolle "im Sinne einer transparenten Interessenvertretung der bisherigen Reglementierungsbehörde KVN die Stirn bieten." Auf Basis ihres Papiers wollen sie anderen Fraktionen Koalitionsgespräche anbieten.

Sollte sich die VV für die Schaffung der Fachausschüsse aussprechen, beansprucht  "KV neu gestalten" eine angemessene Vertretung der eigenen Mitglieder in beiden Gremien.

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