Kommentar zu HIV in der PKV
Berechtigte Warnung
Im Umgang mit HIV und AIDS bleiben die gesundheitspolitischen Herausforderungen groß, für ein entspanntes Zurücklehnen besteht kein Anlass.
Das belegen nicht nur Zahlen des Robert Koch-Instituts, nach denen es 2012 einen leichten Anstieg der Neuinfektionen gab. Auch eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV zeigt, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild bleibt.
Die Wissenschaftler haben Daten zu den privat versicherten HIV-Patienten untersucht, das sind 15 Prozent der Betroffenen.
Zwar lag der Fokus auf der Arzneiversorgung und den damit verbundenen steigenden Kosten für die Versicherer. Doch auch darüber hinaus sind die Auswertungen nicht nur für die Privatversicherten relevant.
Sie zeigen, dass es bei einer Altersgruppe eine Ausnahme von der viel höheren Prävalenz der HIV-Infizierten bei Männern gibt: Bei den Elf- bis 20-Jährigen ist die Zahl der infizierten Mädchen deutlich höher.
Das kann ein Ansatz für gezielte Präventionsmaßnahmen sein. Auch für die Versorgung der zunehmenden Zahl hochbetagter HIV-Infizierter muss das Gesundheits- und Pflegesystem Antworten finden.
Die Warnung des Instituts, dass HIV nicht aus dem öffentlichen Blickfeld verschwinden darf, ist mehr als berechtigt.
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