Lieferengpässe
Berliner Apotheken stellen größere Menge Fiebersaft selbst her
In den Apotheken fehlt es besonders an Medikamenten für Kinder. Berliner Apotheker produzieren daher verstärkt selbst Zäpfchen und Fiebersäfte. Vor den Feiertagen wurden entsprechende Vorräte aufgebaut.
Veröffentlicht:Berlin. Um die Versorgung mit Medikamenten vor allem für Kinder zu sichern, stellen die Apotheken in Berlin Fiebersäfte selbst her. „Es ist nicht so, dass wir überhaupt kein Ibuprofen und kein Paracetamol haben, Tabletten sind ausreichend vorhanden. Aber die Applikationsformen für die Kinder fehlen“, sagte Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins, am Mittwoch dem RBB-Inforadio. „Fiebersäfte und Zäpfchen in einzelnen Wirkstärken sind Mangelware und müssen von den Apotheken selbst hergestellt werden.“ Die Kolleginnen und Kollegen, die über die Feiertage im Notdienst waren, hätten sich so vorab Vorräte aufgebaut.
Lieferengpässe
Ist kein Fiebersaft da, muss der Apotheker ran
Die Abrechnung dieser Medikamente mit den Ersatzkassen sei durch eine Erklärung dieser Kassen möglich, bei den Primärkassen fehle diese noch. „Die Regelungen kommen langsam in die Gänge, aber es ist momentan noch eine enorme Leistung für die Apotheken, die Versorgung aufrecht zu erhalten“, sagte Rüdinger, die selbst eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg betreibt .
Um den Medikamentenmangel zu bekämpfen, spricht sich der Apotheker-Verein unter anderem für mehr Wirkstoffproduktion in Europa aus. Insgesamt werde das Gesundheitswesen derzeit „kontinuierlich kaputt gespart“, so Rüdinger. (dpa)