Berliner Hilfsangebote erreichen Alte oft nicht

Gesundheitsförderung für alte Menschen gelingt am besten in lokalen Netzen, heißt es in einem Bericht des Berliner Senats.

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BERLIN (ami). Krankheit kann arm machen, und Armut macht krank. Diese Zusammenhänge stellt der Berliner Senat in seinem aktuellen Spezialbericht zur sozialen Lage älterer Menschen in Berlin dar. "Armut ist im Alter ein großer Risikofaktor für Krankheit, Pflegebedürftigkeit und vorzeitige Sterblichkeit", sagte die amtierende Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke).

Menschen mit einem niedrigen sozialen Status nehmen nach ihren Angaben medizinische Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten im Fall von Pflegebedürftigkeit seltener wahr.

"Aber nicht nur Armut, auch soziale Isolation, Bildungsferne oder Behinderung schränken die Chancen, bei guter Gesundheit alt zu werden, erheblich ein", so Lompscher weiter.

Sie fordert daher, dass die Teilhabe von benachteiligten Menschen an gesundheitsfördernden Maßnahmen und sozialen, quartiersbezogenen Netzwerken gefördert werden muss.

Grundsicherung für fast jeden zwanzigsten Rentner

Von den Berlinern im gesetzlichen Rentenalter erhielt Ende 2009 fast jeder Zwanzigste Grundsicherung im Alter. Vor allem allein lebende Frauen sind betroffen. Von der gesamten Berliner Bevölkerung gelten 14,1 Prozent als armutsgefährdet.

Der Senatsbericht kommt zu dem Ergebnis, dass für ein gesundes Altern Prävention und Gesundheitsförderung von großer Bedeutung sind. Um die Gesundheitschancen sozial benachteiligter älterer Menschen zu verbessern, bedürfe es einer ressortübergreifenden Altenhilfeplanung, die den Austausch der vielen Akteure im Sozialraum ermögliche.

Nur so sei es auf Landesebene möglich, den zunehmenden Risiken der Altersarmut zu begegnen und gesunde Lebensstile auch im Alter zu fördern.

Der Bericht im Internet: www.berlin.de/sen/statistik/gessoz/sozial/spezial.html

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