Handlungsbedarf im Zuge der Krankenhausreform
DGOU fordert bessere Finanzierung der Kinderorthopädie
Kinderorthopädische Abteilungen an Kliniken stehen unter Kostendruck. Verbesserungen erwartet die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie im Zuge der Krankenhausreform.
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Ein Baby mit Hüftfehlstellung wird eingegipst.
© Ulrich Baumgarten/picture alliance
Berlin. Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auf Probleme hin, unter denen die kinderorthopädische Abteilungen in den Krankenhäusern ihrer Ansicht nach leiden. Sie stünden unter massivem Kostendruck. Die Folge seien Kapazitätskürzungen oder die Schließung von Abteilungen.
Für Eltern werde es immer schwieriger, eine gute kinderorthopädische Behandlung für ihre Kinder zu finden. Die rund 60 bestehenden Kinderstationen befinden sich laut DGOU überwiegend an größeren Universitätskliniken.
Klare Aussage zur Finanzierung fehlt noch
Die Gesellschaft fordert deshalb, die Kinderorthopädie bei der Neuausrichtung der kindermedizinischen Strukturen im Rahmen der Krankenhausreform stärker zu berücksichtigen. „Wir begrüßen, dass bereits Vorschläge zur besseren Vergütung der medizinischen Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin vorliegen. Uns fehlen jedoch Aussagen zur Kinderorthopädie. Hier erwarten wir konkrete Vorschläge von der Politik“, wird Professor Anna K. Hell, Präsidentin der DGOU-Sektion Vereinigung für Kinderorthopädie, in einer Mitteilung zitiert. Die Sektion habe bereits ein Positionspapier an das Bundesgesundheitsministerium gesandt.
Die DGOU fordert eine adäquate finanzielle und ressourcenmäßige Ausstattung der Orthopädie, die Behandlungen am Bewegungsapparat von Kindern und Jugendlichen in Spezialabteilungen sowie Spezialsprechstunden ermöglicht. Die Prävention von Fehlstellungen und die Wiederherstellung eines gesunden Bewegungsapparates im Kindes- und Jugendalter seien „unerlässlich für ein erfülltes und produktives Erwachsenenleben“. (juk)