Zika-Epidemie

Brasilianer protestieren lautstark

Kochtopfschlagen gegen Brasiliens Präsidentin - die verspricht einen großen Kampf gegen den Feind Nummer eins: eine kleine Mücke. Denn das für Schwangere wahrscheinlich gefährliche Zika-Virus breitet sich aus.

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RIO DE JANEIRO. Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff gerät wegen der Zika-Epidemie zunehmend unter Druck. Während einer Fernsehansprache mit der Mahnung zum gemeinsamen Kampf gegen die Zika übertragende Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) gingen Tausende Menschen in Städten wie São Paulo, Rio de Janeiro und Belo Horizonte auf ihre Balkone und verliehen ihrem Protest mit Kochtopfschlagen Ausdruck.

Präsidentin kündigt "Megaoperation" des Militärs an

Rousseff kündigte eine "Megaoperation" des Militärs an, sowie eine internationale Kraftanstrengung bei der Entwicklung eines Impfstoffes.

Alle Bürger müssten helfen, die Ei-Ablageplätze der Moskitos in stehenden Gewässern zu minimieren. "Wenn der Moskito nicht geboren wird, kann das Zika-Virus nicht weiterleben", betonte Rousseff. Ihre Zustimmungswerte wegen einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise nur noch bei zehn Prozent liegen.

Das Virus hat sich von Brasilien aus in insgesamt 26 Länder verbreitet - es steht im Verdacht bei einer Infizierung von Schwangeren schwere Schädelfehlbildungen bei ihren Babys auszulösen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte am Montag den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen - in Brasilien könnten sich bis zu 1,5 Millionen Menschen infiziert haben.

Aber 80 Prozent merken dies nicht, da Zika bisher eher harmlos verlief: Leichte Kopfschmerzen, Rötungen und Kopfschmerzen können Symptome sein. Mit einem neuen Antikörper-Test eines deutschen Unternehmens will Brasilien die Diagnosefähigkeit stärken.

Das Virus ist nachweislich auch durch ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragbar. Bestätigte Fälle von Schädelfehlbildungen gibt es in Brasilien seit Oktober bisher 404 - davon haben sich 17 Frauen während der Schwangerschaft mit Zika infiziert. (dpa)

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