Kommentar
Braucht gute Pflege einen Bachelor?
Größer könnte die Kluft nicht sein: Während die einen darüber diskutieren, die Attraktivität des Pflegeberufs durch eine akademische Ausbildung zu steigern, streiten die anderen darüber, ob die Kosten an der Umschulung von Arbeitslosen zu Altenpflegern komplett übernommen werden sollen.
Fakt ist: Der Bedarf an Pflegekräften wird in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Und richtig: Dabei geht es um qualifizierte Mitarbeiter in der Pflege. Doch bedeutet das gleich Akademisierung?
Das Fundament für gute Pflege ist eine qualifizierte Ausbildung in Kranken- und in Altenpflege. Dazu müsste ein einheitliches neues Pflegeberufegesetz geschaffen werden. So steht's im Koalitionsvertrag und so hatten's die Länder schon 2009 beschlossen.
Anstatt den Fokus auf eine Akademisierung zu richten, sollte mehr über die Inhalte einer qualifizierten Pflegeausbildung diskutiert werden - etwa über die Gewichtung von theoretischem und praktischem Ausbildungsteil.
Oder etwa über die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes neben der direkten Pflege - etwa im Bereich der Schulung und Beratung von Angehörigen.
Und: Als Einstiegsvoraussetzung könnte die Mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss mit zweijähriger Ausbildung gelten.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Uni-Abschluss für Altenpfleger