Großbritannien

Britische Tracing-App offenbart viele Mängel

Die von der Regierung gepriesene App zur Nachverfolgung Corona-Infizierter dürfte wohl erst Ende Juni voll funktionsfähig sein.

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Der Schutzanzug dieses Mannes in London könnte gegen eine COVID-19-Infektion helfen, bei der Tracing-App der Briten ist das derzeit nicht sicher.

Der Schutzanzug dieses Mannes in London könnte gegen eine COVID-19-Infektion helfen, bei der Tracing-App der Briten ist das derzeit nicht sicher.

© Aaron Chown/dpa

London. Großbritannien hat offenbar weiterhin technische Probleme mit seinem Ende Mai offiziell gestarteten Test-and-Trace-System für COVID-19. Laut Informationen der „Ärzte Zeitung“ wird das über eine Handy-App funktionierende System frühestens Ende Juni voll funktionstüchtig sein.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hatte mehrfach versichert, das System zur Unterbrechung von Infektionsketten sei bereits jetzt voll funktionstüchtig. Premierminister Boris Johnson hatte das System mehrfach bei Pressekonferenzen sogar als „Weltklasse“ und „absolut bahnbrechend“ gelobt.

Schlecht ausgebildete Mitarbeiter

Großbritannien hat eine der höchsten COVID-19-Infektionsraten auf der Welt und die Mortalität liegt deutlich über derer anderer vergleichbarer Länder. Um dies zu ändern, sollen Infektionsketten früher als bisher erkannt und unterbrochen werden, in dem Patienten die neue App benutzen.

Britische Medien berichteten allerdings, dass die vielen eiligst für das Monitoring rekrutierten Mitarbeiter in der Regel schlecht ausgebildet und überfordert seien. „Die Ausbildung hat keine zwei Stunden gedauert und viele von uns fühlen sich völlig überfordert und verwirrt, was genau zu tun Ist“, zitierte der „Guardian“ eine Mitarbeiterin.

Britische Unterhausabgeordnete berichteten außerdem, dass das System „frühestens Ende Juni“ voll einsetzbar sein werde. Es gebe „viele technische Probleme“.

Britische Ärzteverbände sowie Krankenpflegergewerkschaften äußerten sich bestürzt und alarmiert. Ärzte und Pfleger berichten außerdem, dass es in vielen Kliniken des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) noch immer an Schutzausrüstungen und anderem Verbrauchsmaterial fehle, um Ärzte und NHS-Mitarbeiter ausreichend vor Infektionen zu schützen. (ast)

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