Umfrage
Bundesbürger haben in der Pandemie häufiger zu Süßem gegriffen
Das EKFZ hat die Deutschen nach dem Einfluss von Corona auf Essverhalten, Bewegung und Seelenfrieden befragt. Die Ergebnisse lassen aufhorchen – zu beachten ist aber, dass diese auf subjektiven Einschätzungen fußen.
Veröffentlicht:Berlin. Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 haben sich viele Bundesbürger weniger bewegt und schlechter ernährt als vor Ausbruch der Pandemie. Laut einer am Donnerstag vorgestellten Umfrage unter mehr als 1000 erwachsenen Bundesbürgern im Auftrag des Münchner Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) gibt knapp jeder Dritte an, „mehr und häufiger“ süße Backwaren, Knabberartikel oder Fast-Food-Produkte gegessen zu haben.
Ebenso viele Befragte geben an, sie hätten im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zugenommen. Etwa 40 Prozent sagen, sie hätten sich coronabedingt weniger körperlich bewegt.
„Anstieg lebensstillbedingter Krankheiten zu erwarten“
EKFZ-Direktor Professor Hans Hauner wies darauf hin, dass Menschen, die sich aufgrund der „Corona-Situation“ stark belastet fühlten, häufiger von veränderten Ernährungsgewohnheiten berichteten. Dass sie zuletzt mehr Pfunde auf die Waage gebracht haben, hätten zudem vor allem Befragte mit einem höheren BMI angegeben.
„Leider haben es viele Menschen in der Corona-Pandemie nicht geschafft, ihr Gewicht im Griff zu behalten“, so Hauner. Zu befürchten sei, dass es in den kommenden Jahren zu einem weiteren Anstieg gewichtsabhängiger und lebensstilbedingter Krankheiten wie etwa Diabetes mellitus komme. Allerdings hätten auch 15 Prozent der Erwachsenen seit Beginn der Corona-Krise zum Teil deutlich abgenommen.
Mehr Daten zu Kollateralschäden nötig
Als ärgerlich stufte Hauner ein, dass es bislang „keine Daten“ zu den gesundheitlichen Kollateralschäden der Pandemie gebe. Diese könnten durchaus schwerwiegend ausfallen, warnte der Ernährungsmediziner.
Mit Blick auf die EKFZ-Studie ist berücksichtigen, dass die Ergebnisse daraus – wie stets bei Umfragen – auf subjektiven Einschätzungen fußen. (hom)