Führungswechsel bei den Internisten
Christine Neumann-Grutzeck ist neue Präsidentin des BDI
Der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) hat am Samstag ein neues Führungstrio gewählt. Erstmals steht mit Christine Neumann-Grutzeck eine Frau an der Spitze des Verbands.
Veröffentlicht:Berlin. Die Internisten haben eine neue Präsidentin: Die 55-jährige Christine Neumann-Grutzeck folgt auf Professor Hans Martin Hoffmeister, der den Verband eineinhalb Jahre lang geführt hatte.
Die Hamburger Internistin bringt Erfahrung in der Präsidiumsarbeit mit: Seit Mai 2019 war sie 1. BDI-Vizepräsidentin, seit 2016 zudem Mitglied im Vorstand. Mit Neumann-Grutzeck, die in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hamburg arbeitet, steht erstmals eine Frau an der Spitze des BDI.
Zwei neue Gesichter im Präsidium
Neu ins Präsidium gewählt wurden zudem Dr. Norbert Smetak und Dr. Kevin Schulte. Der 62-Jährige Smetak tritt das Amt des 1. Vizepräsidenten an. Der niedergelassene Kardiologe aus Kirchheim ist seit 2016 Mitglied des Vorstandes.
Der 34-jährige Schulte ergänzt das Führungstrio als 2. Vizepräsident. Der Nephrologe, der am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) arbeitet, war zehn Jahre lang als Sprecher der außerordentlichen Mitglieder Teil des BDI-Vorstandes und außerdem Sprecher des Jungen Forums im BDI.
Neumann-Grutzeck: Oberstes Ziel bleibt die Freiberuflichkeit
Das neue Führungstrio hat sich zum Ziel gesetzt, den BDI in den nächsten vier Jahren sowohl strukturell als auch inhaltlich weiterzuentwickeln. Der BDI vertrete alle Internistinnen und Internisten – ob sie nun im Krankenhaus, in der Praxis als Hausarzt oder Facharzt oder als Arzt in Weiterbildung tätig sind, so die neue Verbandspräsidentin.
„Oberstes Ziel bleibt die Freiberuflichkeit aller Internistinnen und Internisten unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu den unterschiedlichen Versorgungsbereichen“, sagte Neumann-Grutzeck. Das zielt unter anderem auf die zunehmende Kommerzialisierung der Medizin ab.
Gremien sollen Mitgliederstruktur widerspiegeln
Zudem verspricht sie, niedrigschwellige Angebote zur aktiven Mitarbeit im Verband zu schaffen. „Um den Verband zukunftsfähig zu machen, müssen unsere Gremien und politischen Ziele unsere Mitgliederstruktur widerspiegeln. Dafür wollen wir die vorhandenen Ressourcen der Mitglieder und Mandatsträger und -trägerinnen noch besser nutzen.“
Das Präsidium wird alle vier Jahre aus der Mitte des BDI-Vorstandes gewählt. Ursprünglich hätte die Wahl bereits im April bei der Delegiertenversammlung im Rahmen des Internistenkongresses der DGIM stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Wahl auf den September verschoben. (reh)