Barmer-Studie

Corona-Maßnahmen bremsen Atemwegserkrankungen

Die AHA-Regeln wirken sich weiterhin auf Ansteckungen mit anderen Viren als SARS-CoV-2 aus. Darauf deutet eine aktuelle Studie der Barmer aus dem zweiten Halbjahr hin.

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Berlin. Nach einer Analyse der Barmer-Krankenkasse gibt es in diesem Spätsommer und Herbst deutlich weniger Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen als 2019. Die Kasse führt das auf weniger Ansteckungen zurück, weil viele Bundesbürger die Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln in der Pandemie beherzigten, heißt es in der Analyse.

Die deutlichen Abweichungen im Jahresvergleich könnten nicht allein durch unterschiedliche Witterungsbedingungen erklärt werden. „Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz vor dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Kasse. „Jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen.“

Deutlich weniger Krankschreibungen

Konkret sei die Zahl der wegen Atemwegsinfekten krankgeschriebenen Barmer-Versicherten von Mitte August bis Anfang Oktober 2019 um 33.439 auf insgesamt 57.613 gestiegen. Das entspreche einem Plus von 138 Prozent, heißt es in der Analyse. In diesem Jahr liege der Zuwachs hingegen nur bei 101 Prozent - bei einem Plus von 18.975 auf insgesamt 37.777 Versicherte, die sich wegen Atemwegsproblemen krankschreiben ließen. Die Barmer hat bundesweit rund neun Millionen Versicherte.

Dass die Maßnahmen in der Corona-Pandemie positive Folgen für die Gesundheit haben könnten, war bereits im Frühjahr zu erahnen. Das Robert Koch-Institut stellte zum Beispiel ein schnelles Abklingen der Influenza-Aktivität und eine um mindestens zwei Wochen kürzere Dauer der Grippewelle fest.

Influenza wird wie das Coronavirus bekanntlich über Tröpfcheninfektionen von Mensch zu Mensch verbreitet. Mit mehr Abstand kann sich das Risiko einer Ansteckung verringern. (dpa)

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