Bundesregierung
Corona-Pandemie: Ende des November-Lockdowns nicht in Sicht
Zwei Wochen nach dem Beginn des Teil-Lockdowns erteilt die Regierung möglichen Lockerungen vorerst eine Absage. Am Montag beraten Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten zur Lage der Corona-Pandemie.
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Lockerungen sind nicht in Sicht, wenn Kanzlerin und Ministerpräsidenten am Montag beraten: Regierungssprecher Steffen Seibert.
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Berlin. Nach der Halbzeit des Teil-Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland will die Bundesregierung an den Einschränkungen absehbar festhalten.
„Für die Bundesregierung kann ich sagen, dass bei diesem Stand der Dinge für Montag jedenfalls keine Lockerungen von Einschränkungen zu erwarten sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. „Die kann es noch nicht geben.“
Das Robert Koch-Institut meldet am Freitag 23.542 neue Infektionen mit SARS-CoV-2 binnen eines Tages. 218 Menschen sind demnach gestern an den Folgen einer COVID-19-Infektion gestorben, 12.200 Tote sind es seit Beginn der Pandemie. Das DIVI-Intensivregister gibt die Zahl der aktuell in Krankenhäusern behandelten Intensivpatienten mit 3186 an, 59 mehr als am Vortag.
Regierungssprecher: „Jeder Tag zählt“
Am kommenden Montag beraten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über die seit Anfang vergangener Woche geltenden Einschränkungen. Bereits bislang war geplant, dass diese den ganzen November über aufrecht erhalten bleiben. Mit den Worten Seiberts bleibt nun zunächst weiter unklar, ob weitere Maßnahmen für nötig gehalten werden und wie es danach weitergeht.
Seibert wies darauf hin, dass sich weiter immer mehr Menschen mit dem Virus anstecken. „Der Anstieg der Zahlen hat sich abgeflacht, aber sie steigen eben immer noch an.“ Er sagte, es müsse abgewartet werden, wie die Maßnahmen wirken. „Jeder Tag zählt.“ Es sei zu früh für ein abschließendes Urteil. Mit Lockerungen würde das Land steigende Infektionszahlen riskieren, sagte Seibert.
Das Ziel sei die Annäherung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Diese Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt seit Tagen deutlich über 130. Erst bei der Größenordnung um die 50 sei es aber wieder möglich, dass die Gesundheitsämter einzelne Kontakte von Infizierten nachvollziehen könnten, sagte Seibert.
Trotz Coronawelle: „Kein Weihnachten in Einsamkeit“
Er rief einen Satz von Merkel in Erinnerung: „Es soll kein Weihnachten in Einsamkeit werden.“ Um das zu erreichen, komme es aber auf die Verantwortung jedes Einzelnen an.
Offen ist es nach seinen Worten, ob die Lage an den Schulen bei den Beratungen am Montag eine Rolle spielen werden. „Für die Bundesregierung war immer klar, wir wollen, so gut es möglich ist, die Schulen offen halten.“ Die Politik habe ein großes Interesse, dass die Kinder weiter in die Schulen gehen könnten. Digitales Homeschooling könne nicht alles ersetzen. Fragen etwa zur Maskenpflicht im Unterricht seien Ländersache. (dpa)