Statistisches Bundesamt

Corona treibt die Gesundheitsausgaben auf neue Höchststände

Ausgaben steigen im Jahr 2020 um knapp 27 Milliarden Euro. Corona schlägt mit 18 Milliarden zu Buche. Der geschätzte Aufwuchs in 2021 fällt noch einmal so hoch aus.

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„Kostenlos“ waren die Corona-Schnelltests natürlich nicht. Die Pandemiekosten beziffert das Statistische Bundesamt für 2020 mit 18 Milliarden Euro.

„Kostenlos“ waren die Corona-Schnelltests natürlich nicht. Die Pandemiekosten beziffert das Statistische Bundesamt für 2020 mit 18 Milliarden Euro.

© Peter Kneffel/dpa

Berlin. Die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung und die Pflege erreichen neue Höchststände. Im Jahr 2020 kletterten die Gesundheitsausgaben auf 440,6 Milliarden Euro. Diesen Wert hat das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltgesundheitstages am Donnerstag veröffentlicht.

Ihr Anteil von 13,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt liegt damit knapp dreimal so hoch wie der der Automobilbranche. Größter Ausgabenposten im Berichtsjahr war 2020 die Gesetzliche Krankenversicherung mit 241,5 Milliarden Euro, 8,5 Milliarden mehr als 2019. Das Ausgabenvolumen der GKV für 2021 schätzen die Wiesbadener Statistiker auf 254,8 Milliarden Euro.

14 Milliarden Euro an Ausgleichszahlungen

Gegenüber dem Nicht-Corona Jahr 2019 sind die Ausgaben für Gesundheit um 26,8 Milliarden Euro gestiegen, was 6,5 Prozent ausmacht. Gut 18 Milliarden Euro stehen ausweislich der Destatis-Meldung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

14 Milliarden Euro flossen demnach als Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und als Prämien. Für die Bereitstellung von intensivmedizinischen Betten und Beatmungsgeräten hätten die Krankenhäuser 700,6 Millionen Euro erhalten.

GKV trägt die höchsten Gesundheitsausgaben

Für das Jahr 2021 schätzten die Bundesstatistiker mit einem weiteren Aufwachsen der Ausgaben um 5,7 Prozent auf 465,7 Milliarden Euro. Größter Ausgabenträger war 2020 die Gesetzliche Krankenversicherung mit einem Anteil von knapp 55 Prozent, gefolgt von den Gesundheitsausgaben der privaten Haushalte mit 13 Prozent, der Sozialen Pflegeversicherung mit elf Prozent und der Privaten Krankenversicherung mit acht Prozent.

Den verbleibenden Rest teilen sich die Öffentlichen Haushalte, die Renten- und Unfallversicherer sowie die Arbeitgeber. 1,37 Milliarden Euro kosteten die Testungen. Die Impfkampagne fällt mit 2,65 Millionen Euro im Jahr 2020 noch nicht ins Gewicht.

Die Öffentlichen Haushalte mit ihrem Anteil von sieben Prozent an den Gesamtausgaben haben im ersten Corona-Jahr mit einem Zuwachs um 73,4 Prozent von 13 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 30,7 Milliarden den höchsten Aufwuchs an Gesundheitsausgaben erlebt. Die Statistiker weisen darauf hin, dass die Ausgaben im Zusammenhang mit der Pandemie darauf den größten Einfluss hatten. (af)

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