EU-Vorratslager geplant

Coronavirus-Schutzausrüstung für alle

Bei der Behandlung von Coronavirus-Patienten fehlt es vielerorts an Schutzmaterial. Die EU-Kommission kündigt nun an, bald einen Vorrat medizinischer Ausrüstung anzulegen.

Veröffentlicht:

Brüssel. Vorratshaltung für alle: Die Europäische Kommission will einen Grundstock medizinischer Ausrüstung zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anlegen.

Es geht um intensivmedizinisches Material wie Beatmungsgeräte, Schutzmasken und Impfstoffe, sobald diese verfügbar seien, sagte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, am Donnerstag in Brüssel. Diese Dinge sollten dann dort in der EU eingesetzt werden, wo sie am nötigsten gebraucht würden.

EU-Staaten können auch eigene Vorräte anlegen

Lenarcic erläuterte, dass die Kommission bis 90 Prozent der Kosten für die Beschaffung tragen werde. Dafür würden zunächst 50 Millionen Euro vorgesehen, von denen aber 40 Millionen erst von den EU-Staaten und dem Europaparlament genehmigt werden müssten. Mitgliedstaaten könnten die Vorräte auf freiwilliger Basis beschaffen und bis zum Bedarfsfall aufbewahren.

„Ich erwarte da keine Schwierigkeiten“, sagte der Kommissar. Etwa ein halbes Dutzend EU-Staaten habe bereits Interesse angemeldet. Der Aufbau dieser Vorratslager werde parallel zur gemeinsamen Materialbeschaffung im Kampf gegen das Virus vorangetrieben. Die Kommission arbeite „mit Vollgas“ daran.

Lesen sie auch

Der Kommissar für Krisenmanagement kritisierte nationale Exportbeschränkungen für medizinisches Material in der aktuellen Lage, weil dies die europäische Zusammenarbeit unterminiere.

Lenarcic hob zugleich hervor, dass Deutschland seine Beschränkungen zurückgenommen habe und nun am europäischen Zivilschutz-Mechanismus teilnehme. Deutsche Vorbehalte gegen den Plan, Vorräte medizinischer Ausrüstung anzulegen, hingen nicht mit der Sache an sich, sondern nur mit Verfahrensfragen zusammen, sagte der Kommissar.

Teil des Zivilschutz-Mechanismus

Der Vorrat soll Teil des Zivilschutz-Mechanismus der EU sein. Dem gehören alle 27 EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Serbien Nordmazedonien, Montenegro und die Türkei an.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hat die Einrichtung nach Kommissionsangaben auf mehr als 330 Hilfeersuchen von innerhalb und außerhalb der EU reagiert. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung