Westfalen-Lippe

DAK bezahlt Botox-Injektionen

Urologen können bei Patienten mit Blasenfunktionsstörungen die intravesikale Injektion mit Botox abrechnen.

Veröffentlicht:

KÖLN. In Westfalen-Lippe haben die KV (KVWL) und die DAK-Gesundheit einen Vertrag über die besondere ambulante Versorgung von Patienten mit Blasenfunktionsstörungen geschlossen.

Die Vereinbarung ermöglicht es niedergelassenen Urologen seit dem 1. September, intravesikale Injektionen mit Botox mit der Krankenkasse abzurechnen.

Für die Leistung inklusive der Sachkosten und der Lokalanästhesie der Harnblase erhalten die Urologen eine extrabudgetäre Vergütung von 240 Euro. Die Abrechnung läuft über die KVWL. Die Praxis der Urologen muss einen urodynamischen Messplatz vorhalten.

Der Vertrag nach Paragraf 140a SGB V ist in enger Abstimmung mit dem Berufsverband Deutscher Urologen und der Gesellschaft für ambulante Urologie in Westfalen-Lippe entwickelt worden.

Versorgungslücke geschlossen

Mit ihm wollen die KVWL und die DAK-Gesundheit eine Versorgungslücke schließen. Obwohl die Botox-Injektion das Leiden von Patienten mit Blasenfunktionsstörungen lindern kann, ist sie keine anerkannte Kassenleistung.

Botox ist seit Februar 2013 in Deutschland für die Behandlung von Patienten mit Blasenfunktionsstörungen zugelassen. Bei betroffenen Patienten, die etwa unter Dranginkontinenz oder überaktiver Blase leiden, wird Botox während einer Blasenspiegelung direkt in die Harnblase gespritzt.

Voraussetzung ist, dass die nicht operativen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind oder wegen Nebenwirkungen nicht weitergeführt werden können.

"Die Praxis zeigt, dass die Botox-Injektion in die Harnblase die Leiden der Patienten für mehrere Monate erheblich lindert und so ihre Lebensqualität deutlich steigert", sagt KVWL-Vize Dr. Gerhard Nordmann.

Ziel der KVWL sei es gewesen, den Patienten die neue Behandlungsmethode sofort zugänglich zu machen und für die Ärzte klare Abrechnungsregeln zu schaffen. Nordmann hofft, dass weitere Kassen folgen. Der Vertrag enthält die entsprechende Beitrittsoption. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie vermeiden Sie Regresse in der Wundversorgung, Herr Sommerbrodt?

Lesetipps
Wo stehen wir bei der Entwicklung von Kontrazeptionsmethoden für den Mann? Antworten gibt der Androloge Dr. Jann-Frederik Cremers im Gespräch mit der Ärzte Zeitung.

© Andrii / stock.adobe.com

Androloge im Interview

Das Problem mit der „Pille“ für den Mann

Wie sicher ist die ePA für alle? Diese Frage stellt sich wieder, nachdem der Chaos Computer Club zahlreiche Angriffsszenarien durchgespielt hat.

© Christian Ohde / CHROMORANGE / picture alliance

Chaos Computer Club deckt Sicherheitslücken auf

Erstaunlich: So einfach gelingen Angriffe auf die ePA

Dreidimensionale Darstellung der Bronchien eines Patienten mit Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).

© decade3d / stock.adobe.com

Mögliche Steuerung über Eosinophile

COPD-Exazerbationen ohne Steroid behandeln?