Zwiespältige Reaktion
Krankenhausgesellschaft: Tarifabschluss sichert Kliniken Konkurrenzfähigkeit, kostet aber viel
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßt den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst, sorgt sich aber wegen der zu erwartenden stark steigenden Kosten.
Veröffentlicht:Berlin. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beurteilt den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst zwiespältig.
Auf der einen Seite sichere der relativ hohe Abschluss den Kliniken Konkurrenzfähigkeit im Wettbewerb um Fachkräfte, auf der anderen Seite sieht die DKG aber die Politik in der Pflicht „die Kosten des teuersten Tarifabschlusses aller Zeiten“ zu refinanzieren.
„Mit einem durchschnittlichen dauerhaften Gehaltsplus von rund zwölf Prozent haben Arbeitgeber und Gewerkschaften einen echten Inflationsausgleich für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst erreicht“, lobt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß den Abschluss.
Gaß: Politik muss umgehend handeln
Jedem müsse aber klar sein, dass die Kliniken diese hohen Personalkostenzuwächse mit den bisherigen Erlössteigerungen von 2,3 Prozent im vergangenen und 4,3 Prozent in diesem Jahr nicht refinanzieren könnten. Die Politik müsse unverzüglich handeln und die dauerhafte volle Refinanzierung der Personalkostenzuwächse sicherstellen, fordert Gaß.
„Wir fordern Karl Lauterbach und seine Kolleginnen und Kollegen in den Ländern auf, dieses Thema jetzt ganz oben auf die Agenda der laufenden Bund-Länder-Gespräche zu setzen“, so der DKG-Chef. Die Beschäftigten in den Kliniken erwarteten nicht nur gute Tarifabschlüsse, sondern auch dass sich die Politik ihrer Verantwortung stelle und die Krankenhäuser wirtschaftlich stabilisiere.
„Die Insolvenzgefahr in der Klinikbranche war schon vor diesem Tarifabschluss sehr hoch und wird durch diese hohen Zuwächse bei den Personalkosten weiter anwachsen“, warnte er. (eb)